422. Offizium: immer noch Sommerpause

Die Redaktion des Dada-Blogs befindet sich immer noch in der verdienten Sommerpause. Natürlich könnte man argumentieren, der Sommer sei vorbei. Der astronomische Sommer beginnt auf der Nordhalbkugel am 21. Juni und endet am 21./22. September. Der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni und endet am 31. August. Der dadaistische Sommer beginnt am 17. Juli und endet nie. Das heisst, dass es mehrere parallele Sommer gibt. Heute haben wir zum Beispiel die Sommer von 2023, 2022, 2021 etc. gleichzeitig.

Das ist auch der Grund, warum wir von der Klimaerwärmung sprechen. Jeden 17. Juli kommt ein Sommer hinzu. Bei uns beträgt im Sommer die Temperatur in der Regel zwischen 25 bis 30 °C. Bei zwei parallelen Sommern haben wir bereits 50 bis 60 °C, also eine deutlich spürbare Erwärmung = Klimaerwärmung!

Wie fühlt sich das tägliche Leben bei 50 °C an? Das können Sie nachlesen im Buch «Sturz in die Sonne» von C.F. Ramuz. Die Erstausgabe erschien bereits 1922!

Als zahlender Abonnent haben Sie Anrecht auf Artikel innerhalb des Dada-Blogs! Weil die Redaktion immer noch die Freuden des Sommers geniesst, bieten wir zwei Alternativen an:

Vom 1. Juli bis 15. Oktober 2023 entstand täglich eine Kurzgeschichte. Es sind knappe Erzählungen, nämlich gerade 100 Wörter. Es handelt sich um Schreibübungen. Wie lassen sich Begebenheiten, Erlebnisse, Fantasien, Begegnungen oder Gedanken mit wenigen Worten in eine Geschichte packen?

Die Geschichten der Fortsetzungs-Serie sind länger. Die Erzählungen stehen immer in Bezug zu einem Foto. Eine Stimmung, ein Gegenstand oder eine Situation wird spontan mit dem Handy festgehalten. Daraus entwickelt sich eine Geschichte, das Bild ist in die Handlung eingebettet. Das Foto bestimmt die Handlung, umrahmt diese. Die Geschichten haben einen fantastischen Inhalt. Der Name Raumzeit-Riss der Serie widerspiegelt diesen Aspekt. Das Leben steckt voller Geheimnisse und Überraschungen. Geschehen nicht manchmal seltsame Dinge?

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag!

421. Offizium: Sommerpause!

Höchste Zeit für die Sommerpause! Der Dada-Blog wird für einige Wochen eingestellt, auf Eis gelegt. Wir kommen im September zurück mit frischen Ideen.

Natürlich gibt es Alternativen zur Unterhaltung: Seit 1. Juli 2023 läuft das Projekt «107 Geschichten». Mein Plan ist, täglich während 107 Tagen eine Kurzgeschichte zu schreiben. Bewusst halte ich die Erzählungen sehr knapp, nämlich gerade 100 Wörter. Eine Sommerpause gibt es nicht!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis im September!

420. Offizium: Relativität, Quanten und Dada

Ist es Zufall, dass sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschiedene bahnbrechende Ideen entwickelten? Was haben Relativitätstheorie, Quantenphysik und Dadaismus miteinander zu tun?

1905 veröffentlichte Albert Einstein seine Spezielle Relativitätstheorie. Sie gilt für Systeme, auf welche keine Kräfte wirken und sich gleichförmig bewegen. Die Theorie sagt, dass es keinen absoluten Raum und keine absolute Zeit gibt, Raum und Zeit sind relativ. Im selben Jahr gelang es Einstein auch, die Quantenhypothese, die Max Planck 1900 aufgestellt hatte, auf den fotoelektrischen Effekt anzuwenden. Das brachte ihm 1921 den Nobelpreis für Physik.

Für die Begründung der Quantentheorie erhielt Planck 1919 den Nobelpreis für Physik. Sie hat unsere Vorstellung von der Natur grundlegend verändert.

Für die Quantentheorie sind Teilchen wie Elektronen und Photonen nicht klassische Objekte, sondern haben Eigenschaften sowohl von Wellen als auch von Teilchen. Weiter behauptet sie, dass es Grenzen für die gleichzeitige Messung bestimmter physikalischer Grössen gibt. Ein weiteres Merkmal ist die Quantenverschränkung, bei welcher zwei Teilchen miteinander verbunden sind, dass eine Änderung bei einem Teilchen sofort eine Veränderung am anderen Teilchen bewirkt, unabhängig von der Entfernung.

Das am 5. Februar 1916 gegründete Zürcher Cabaret Voltaire gilt als Geburtsort des Dadaismus. Die avantgardistischen Kunstbewegung, war geprägt von einer Ablehnung traditioneller künstlerischer Konventionen und einer Betonung des Zufalls und der Absurdität. Dadaisten experimentierten mit verschiedenen Medien wie Malerei, Literatur und Performance. Die Gesellschaft wurde provoziert, neue Ausdrucksformen erprobt.

Bei Relativitätstheorie, Quantenphysik und Dadaismus kommt das Unerwartete und Unvorhersehbare vor. Es wird gebrochen mit traditionellen Denkweisen. Neue Muster, Ideen und Zusammenhänge entstehen. Scheinbar nicht zusammenhängende Gegenstände, Objekte oder Ideen verschmelzen zu neuen, trennen sich wieder und erschaffen Unerwartetes. Ein nie endender Prozess, wie eine Karawane! Diese schlängelt sich endlos lang durch die Wüste und belebt diese.


Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

419. Offizium: Flaschenpfand

Eher umständlich beschreibt Wikipedia, was ein Depot oder Flaschenpfand ist:

Flaschenpfand (ugs. auch Dosenpfand bzw. Pfand, österreichisch auch Einsatz) bezeichnet einen geldlichen Gegenwert (Abgabe) in Form eines Barcodes (GTIN) auf Flaschen und Gefäße (sogenannte Gebinde), den der Käufer beim Kauf zum Originalpreis dazuzahlt und nur bei einer korrekten Rückgabe vollständig erstattet bekommt.

Heute entdeckte ich beim Spaziergang durch den Friedhof Sihlfeld einen Plastiksack mit Pfand-Flaschen. Der Sack war weder im Abfallkübel, noch lag er am Boden. Nein, er war ordentlich beim Willkommens-Schild des Friedhofs aufgehängt!

Ich vermute, ein zu früh Verstorbener hat bemerkt, dass er noch nicht zurückgegebene Flaschen zu Hause hat. Aus der Literatur ist bekannt, dass Verstorbene, welche in ihrem Leben wichtige Dinge nicht abschliessen konnten, als Untote herumirren.

Zum Glück ist das hier nicht der Fall. Der zu früh Verstorbene hat seine wichtige Aufgabe zu Ende geführt. Eine gute Seele wird die Flaschen in den Laden zurückbringen.

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

418. Offizium: Sommerpause

Bald starten in der Stadt Zürich die Sommerferien. Viele Geschäfte sind geschlossen, die Inhaber und Mitarbeitenden reisen in den warmen Süden (aktuell allerdings nur 37 Grad in Madrid und 43 Grad in Athen). Es wird während des Sommer auch von der Sauren-Gurken-Zeit oder dem Sommerloch gesprochen (laut Wikipedia: Bezeichnung in Bezug auf die Massenmedien, besonders der Tagespresse und der Nachrichtenagenturen, für eine nachrichtenarme Zeit, die vor allem durch die Sommerpause der politischen Institutionen bedingt ist).

Unsere Rekognoszierung durch Zürich zeigt, dass viele Läden tatsächlich jetzt geschlossen sind. An den Türen kleben entsprechende Hinweise. Sie scheinen schnell und unsorgfältig angebracht worden sein. Es scheint , als hätten die Ladenbesitzer die Lokale fluchtartig verlassen.

Leider ist das Fotografieren schwierig, die Hinweise befinden sich hinter den spiegelnden Schaufensterscheiben.

Der Dada-Blog ist mit den Gewerkschaften in Verhandlungen wegen einer möglichen Sommerpause. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

417. Offizium: Gravitationsloch

Im Indischen Ozean befindet sich eine Schwerkraftanomalie, dort ist die Schwerkraft auffallend schwach. Die Wissenschaftler suchen schon lange nach einer Erklärung.

Auf der Erde gibt es keine einheitliche Schwerkraft, da die Erde nicht ganz kugelförmig ist. Sie ist eher wie eine Kartoffel geformt. Unterschiedliche Regionen auf der Erde haben eine leicht variierende Schwerkraft. Der Grund ist die ungleiche Verteilung der Masse im Erdinnern.

Im Indischen Ozean ist die Schwerkraft sehr schwach
Die Erde ist weder eine Scheibe noch eine Kugel. Sie gleicht eher einer Kartoffel

Aktive Dadaisten gingen der Frage nach, ob es noch mehr Schwerkraftanomalien gibt, zum Beispiel in Zürich. Hochaufgelöste Satellitenbilder, geologische Messungen und seismische Auswertungen lieferten ein erstaunliches Ergebnis: Es gibt an der Gutstrasse eine extrem starke Schwerkraftanomalie!

Sogar auf Google Maps sieht man die ungleiche Verteilung der Schwerkraft

Das Gravitationsloch ist auf Google Maps sehr gut zu sehen. Wie ein gigantischer Krater erhebt sich die Strasse (schwache Gravitation), um dann in ein tiefes Loch hineinzufallen (starke Gravitation):

Die Schwerkraftanomalie ist sehr gut zu sehen
Manchmal füllt Wasser den Kratersee

Passen Sie auf beim Spazieren an der Gutstrasse. Es schmerzt, in ein Gravitationsloch zu fallen!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

416. Offizium: Züri-Fäscht und Abfall 2

Im gestrigen Blog besprachen wir die Thematik Abfall während des Züri-Fäschts 2023.

Früher gab es schon «ä chlii Abfall»

Während es in früheren Jahren viel Abfall gab, wurde die Menge während des Züri-Fäschts 2023 auf praktisch 0 gesenkt, das zeigen die Bilder:

Am Züri-Fäscht 2023 fiel praktisch keinen Abfall an. Die Organisatoren meinten, «unser Ziel ist es, den Abfall am Züri Fäscht 2023 um 50 Prozent zu reduzieren».

Es gibt aber immer noch Abfallberge von früheren Festen, sei es Street Parade, Dörfli-Fest oder Züri-Fäscht. Was könnte man mit diesen Abfallmengen tun, welche irgendwo lagern? Die Lösung kommt — einmal mehr — von der ETH Zürich, wie 20 Minuten schreibt, «ETH-Forschende haben über der Limmat eine Kamera aufgehängt, die mittels KI misst, wie viel Abfall den Fluss heruntertreibt. Die Güsel-Menge, die am Züri-Fäscht in den Fluss geworfen wurde, hat die Forscherinnen und Forscher überrascht».

KI und ETH haben die Abfallmengen der vergangenen Jahre minutiös gemessen. Sie fanden eine Antwort, auf die brennende Forschungsfrage: «wohin mit den Abfällen der früheren Züri-Fäschter?»

Die Lösung ist einfach und bestechend zugleich: Die Abfallmenge reicht aus, um das Seebecken bis zum Zürihorn komplett mit Abfall zu füllen und als begehbare Fläche zu nutzen.

Nicht nur das: es ist sogar möglich, die Limmat bis zum Rathaus aufzuschütten! Die Flächen wurden von der KI grün eingezeichnet.

Die Lösung hat mehrere Vorteile: die grössere Fläche erlaubt es, mehr Ess- und Getränke-Stände aufzustellen. Wegen der grösseren Fläche gehören Schlagzeilen, wie «das innere Seebecken ist wegen Überfüllung gesperrt» definitiv der Vergangenheit an. Die Besucherzahl könnte verdoppelt werden! Es hätte auch genügend Platz für die Autos der Besucher!

Wegen der grösseren Abfallmenge der höheren Besucherzahl liesse sich beim nächsten Fest 2026 der Zürisee bis zur Linie Thalwil-Herrliberg aufschütten, 2029 bis nach Rapperswil — das hat die KI berechnet!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

415. Offizium: Züri-Fäscht und Abfall 1

Am letzten Wochenende fand das Züri-Fäscht 2023 statt. Die Organisatoren versprachen, «unser Ziel ist es, den Abfall am Züri-Fäscht 2023 um 50 Prozent zu reduzieren».

Das Ziel wurde erreicht! Dadaisten beobachteten, dass es gar keinen Abfall mehr gab. Auf dem linken Bild ist zum Beispiel ein gedeckter Tisch zu sehen. Hier wird in Kürze mit edlem Geschirr ein leckeres Nachtessen serviert! Die Porzellanteller sind von Rosental, die Kristallgläser von Villeroy & Boch.

Wir finden, das Abfall-Ziel wurde erreicht.

Vielen Dank für das Bild Catherine!

Es gelang den Organisatoren auch, die Wiesen weitgehend vom Abfall frei zu halten. Kurz nach der linken Aufnahme tummelten sich unzählige Familien mit Kleinkindern und Babys auf der Wiese. Klar, einige der Kinder trugen Schnittverletzungen davon, andere erstickten fast am Papier oder schluckten Glasscherben. Das gehört zum normalen Abhärtungs-Programm für Kinder, ich denke zum Beispiel an die Nikitin-Methode.

Wir finden, das Abfall-Ziel wurde hier sogar übertroffen.

Auch während und nach dem Züri-Fäscht waren sportliche Aktivitäten angesagt. Viele auswärtige Besuchende genossen es, sich im sauberen Zürisee abzukühlen. Welch Wonne, den heissen Kopf unter Wasser zu tauchen und sich einen herzhaften Schluck Züriwasser zu gönnen!

Wir finden, das Abfall-Ziel wurde mustergültig umgesetzt.

Vielen Dank für das Bild Catherine!

Bei früheren Festen schaufelte die ERZ (Entsorgung und Recycling Zürich) die Strassen mit grossen Schaufelbaggern vom Abfall frei. Am diesjährigen Fest war das nicht mehr nötig, die Strassen waren klinisch rein.

Uns wurde berichtet, Touristen hätten sich ein gemütliches Frühstück direkt auf dem sauberen Boden gegönnt!

Gerüchteweise möchten oder können die Organisatoren die Abfallmenge beim nächsten Fest nicht weiter reduzieren. Das ist verständlich. Wie lässt sich 0% Abfall noch weiter reduzieren?

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

414. Offizium: Werbung in eigener Sache

Seit 1. Juli 2023 läuft das Projekt «107 Geschichten». Mein Plan ist, täglich während 107 Tagen eine Kurzgeschichte zu schreiben. Bewusst halte ich die Erzählungen sehr knapp, nämlich gerade 100 Wörter.

Die erste Geschichte vom 1. Juli 2023

Unglaublich: Frau verwandelt sich in Hund


M joggt täglich zur gleichen Zeit durch den Park und den Fussweg hoch. Jeden Morgen trifft er die alte Frau mit dem weissen Pudel bei der grossen Eiche. Sie grüssen sich, nicken einander zu. Im Lauf der Zeit bemerkt M, wie Frau und Hund altern. Sie läuft gebückter, braucht einen Stock, ihr Gang wird langsamer. Der Hund mag kaum den Fussweg hoch.

Eines Morgens begegnen M bei der grossen Eiche zwei alte Pudel, einer läuft am Stock. Er grüsst sie, die beiden Hunde nicken zurück.

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

413. Offizium: Ornithologie 2

Im Dadaismus kommen in verschiedenen Werken Vögel vor. Wir haben einige zusammengetragen:

Hannah Höch: Bedrohung auf der grünen Wiese, um 1920. Collage aus diversen farbigen und Rasterdruck-Papieren, 19,2 x 31,4 cm (Bild: Kunsthaus Zürich / © Pro Litteris).
Hannah Höch (1. November 1889 – 31. Mai 1978), eigentlich Anna Therese Johanne Höch, war eine deutsche Malerin, Grafikerin und Collagekünstlerin des Dadaismus.
Max Ernst: L’ange du foyer (Le triomphe du surréalisme), 1937. Max Ernst (April 1891 – 1. April 1976) ist ein symbolträchtiger Maler der dadaistischen und surrealistischen Bewegung, L’Ange du Foyer ist eines seiner berühmten Gemälde.
Sogar Hüllen für iPads gibt es mit dadaistischen Vogel-Motiven (DADA VOGEL iPad-Hülle & Skin von AWAarts)
Bei Amazon ist ein Dada-Pinguin-T-Shirt erhältlich (Dada Pinguin Geschenk passend Pinguin Vogel Familie Stamm Raglan)
Mit «Dada für Dich» veröffentlicht Georg Kostron den ersten Song des am 17. Dezember 2021 erschienen Albums «Das wilde Liederbuch».
LP Schräge Vögel von Feinbein (Winni Brauner, Konrad Ähler, Ede Hofacker, Klaus Hofacker, Wolfgang Preusch, Frank Wörner, Jürgen Wörner, produced By Feinbein, Jochen Wenke)

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

412. Offizium: Ornithologie 1

Im Frühling 2023 besuchten wir beim Naturschutzverein Albisrieden den Ornithologischen Grundkurs und lernten die 73 häufigsten Vogelarten der Region und ihre wichtigsten Lebensräume kennen. Das Erkennen und Bestimmen von Vogelarten ist nicht einfach.

Verschiedene Federkleider des Gänsesägers

Die Tiere bewegen sich, fliegen weg oder sind hinter Blättern nur undeutlich zu erkennen. Männchen und Weibchen sehen oft verschieden aus, zudem tragen Männchen während der Paarbildung ein Pracht-, die übrige Zeit das Schlichtkleid. Die Jungvögel haben nochmals ein anderes Aussehen. Das Bild zeigt am Beispiel des Gänsesägers die verschiedenen Prägungen.

Nochmals anspruchsvoller ist das Erkennen der Vogelstimmen. Nebst den Liedern gibt es verschiedene Ruf- oder Warntöne, zum Teil auch mit geografischen Unterschieden. Einen Ruf nennen wir, wenn ein Vögel warnt, lockt, bettelt oder seine Aufregung ausdrückt. Der Gesang sind Lautfolgen, mit denen der Vogel sein Revier markiert, den Geschlechtspartner anlockt oder zu ihm Kontakt hält.

Das Aussehen des Stieglitzes
Das Lied des Stieglitzes

Es gibt diverse Methoden, sich eine Vogelstimme zu merken. Sei es die Beschreibung, ein Merksatz oder Sonagramm. Hier das Beispiel des Stieglitz (oder Distelfink).

Beschreibung: Sein Gesang ist ein lautes, hastig vorgetragenes Zwitschern und wird oft mit einer rhythmischen Wiederholung der arttypischen „stiglit“-Rufe eingeleitet, denen mehrere Triller und Schnörkel folgen.

Merksatz: Am häufigsten ertönt ein helles, mehrsilbiges „stiglit“, „didelit“ oder „didlilit“, welches den stimmfreudigen Vögeln auch ihren deutschen Namen einbrachte.

Sonagramm: visuelle Darstellung des Gesangs

Das Lied des Stieglitzes als Sonagramm
Natürlich gibt es Apps, welche die Vogelstimmen analysieren und anzeigen, um welches Tier es sich handelt.

Aber … wie geht man vor, wenn man eine unbekannte Vogelstimme hört und das Handy nicht dabeihat?

Klar, man beschreibt die Stimme später in einem Internet-Forum!

Hier ein Beispiel aus dem deutschen Tierforum:

Ich weiss nich genau wie ich das am besten beschreiben soll : dada da daa da daa trifft es am ehesten.

Meist werden die Fragen in den Foren schnell beantwortet:

Dada kommt also als Gesang oder Ruf auch in der Ornithologie vor!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag!

410. Offizium: iCloud Speicher voll 1

Eine technische Katastrophe naht, das Ende aller Technologien. Das Ende von Internet, Bitcoins, ChatGPT und Ms-Dos! Warum?

Der iCloud-Speicher ist voll! Niemand weiss ganz genau, für was dieser Speicher gut ist und warum er voll ist.

Auf jeden Fall lassen sich Bilder, Videos und Dokumente weder erstellen noch speichern. Vermutlich werden die Dada-Blogs auch nicht gespeichert! Vielleicht ist dieser Blog der allerletzte! Morgen um 23:59 beginnt das Ende der Welt!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

409. Offizium: Kinderschuh auf dem Friedhof 2

Gestern entdeckte ich auf dem Friedhof einen Kinderschuh. Ich fragte mich, welche Geschichte oder Drama wohl dahinter steckt. Heute erzähle ich meine Variante, im gestrigen Blog war die Variante von https://chatgpt.ch/ zu lesen.

Der Tod seiner Tante Bertha wirft den Sechsjährigen aus der Bahn. Er will seine Schuhe nur noch verkehrt anziehen, möchte nur noch im Kinderwagen herumgeschoben werden, isst nur, wenn er gefüttert wird. Er isst nur rote Lebensmittel aus grünem Teller, spricht nicht mehr und braucht Windeln. Wasser trinkt er nur, wenn die Eltern mit dem Becher dreimal um ihn herumtanzen.

Den Kindergarten verweigert er, die Kleider reisst er sich vom Leib. Lehrer und Psychologin sind ratlos, die Eltern verzweifelt und am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Was tun?

Die Situation entschärft sich, als eine geeignete Person aufgrund des Stelleninserat der Eltern angestellt wird: «Schauspielerin gesucht, die für unser Kind Tante Bertha spielt, sich wie sie kleidet und spricht».

Am zweiten Arbeitstag eskaliert die Situation aber wieder. Die Schauspielerin raucht auf dem Spaziergang mit dem Kind durch den Friedhof Sihlfeld eine Gauloises Bleues ohne Filter. Der Sechsjährige durchschaut in diesem Moment das Spiel und kriegt einen Tobsuchtsanfall. Er wirft das Zigarettenpack ins Gras, reisst seine Schuhe von den Füssen und schleudert diese weg.

Ein Spaziergänger findet später den linken Schuh und deponiert diesen auf der Friedhofstafel. Der rechte Schuh und die Gauloises Bleues sind bis heute verschollen.

Die Schauspielerin verlässt fluchtartig den Kontinent, die Eltern landen im Nerven-Sanatorium, das Kind wird ein erfolgreicher Psychologe!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

PS: eine aufmerksame Leserin fragte, wieso das Kind das Spiel auf dem Friedhof durchschaut hat. Die Antwort ist einfach: Tante Bertha rauchte Gauloises Bleues mit Filter.

408. Offizium: Kinderschuh auf dem Friedhof 1

Heute entdeckte ich auf dem Friedhof einen Kinderschuh. Ich fragte mich, welche Geschichte oder Drama wohl dahinter steckt. Heute erzähle ich die Variante von https://chatgpt.ch/, morgen meine eigene.

Es war einmal ein Kinderschuh, der sich auf unerklärliche Weise auf einem Friedhof wiederfand. Er fühlte sich verloren und einsam zwischen den Grabsteinen. Die anderen Schuhe um ihn herum waren alt und abgenutzt, aber der Kinderschuh war neu und strahlend. Er konnte nicht verstehen, wie er hierher gelangt war. Tag für Tag beobachtete er die traurigen Gestalten, die den Friedhof besuchten, und fragte sich, ob sie ihn vermissen würden. Doch niemand schien den Kinderschuh zu bemerken. Er begann, mit den Vögeln zu sprechen, die über ihm flogen, und sie erzählten ihm von fernen Ländern und aufregenden Abenteuern

Der Kinderschuh träumte davon, die Welt zu erkunden, aber er war gefangen auf dem Friedhof. Eines Tages jedoch, als ein starker Wind aufkam, hob der Kinderschuh ab und flog davon, über die Gräber hinweg und in die Freiheit. Von diesem Tag an war der Friedhof nicht mehr derselbe, denn der Kinderschuh hatte ihm gezeigt, dass selbst an den ungewöhnlichsten Orten Hoffnung und Freiheit zu finden sind.

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

407. Offizium: Traurigkeit

Im heutigen Blog wollen wir dem Zusammenhang zwischen Dadaismus und Traurigkeit auf die Schliche kommen. Warum ist das wichtig?

Wer kennt nicht die Werbung mit den glücklichen Tieren! Grosse Weiden, saftiges Gras und blauer Himmel versprechen das Tierparadies auf Erden.

Kürzlich entdeckte ich aber (leider) ein unglückliches Tier, ein Pferd

Ein unglückliches Pferd

Schauen Sie sich die Augen an: ausdruckslos, glasig, Leere ausdrückend.

Glückliche Kühe

Unmittelbar stellte ich mir die Frage, ob es auch traurige Dadaisten geben kann. Eine intensive Recherche lieferte keine eindeutigen Ergebnisse. Zum Glück hatte ich den Einfall, ChatGPT zu fragen! Die AI lieferte Bild und Erklärung! Die Aufgabe lautete: erkläre den Zusammenhang zwischen Traurigkeit und Dadaismus.

Die Traurigkeit und der Dadaismus haben eine komplexe und vielschichtige Verbindung, die allerdings nicht unbedingt direkt oder geradlinig ist. Der Dadaismus war eine künstlerische Avantgarde-Bewegung, die während des Ersten Weltkriegs entstand und versuchte, traditionelle künstlerische Normen und gesellschaftliche Konventionen in Frage zu stellen. Sie setzte auf Chaos, Irrationalität und Absurdität als Mittel zur Kritik an etablierten Institutionen und zur Infragestellung der Rationalität der Welt.

Einer der zentralen Grundsätze des Dadaismus war die Ablehnung von Vernunft und Logik und stattdessen die Umarmung von Irrationalität und Nonsens. Die mit dem Dadaismus verbundenen Künstler versuchten, konventionelle Denk- und Ausdrucksweisen zu durchbrechen, indem sie Werke schufen, die absichtlich absurd, unsinnig und sogar schockierend waren. Sie verwendeten unkonventionelle Materialien, Collagetechniken und unsinnige Wortspiele, um traditionelle künstlerische Formen in Frage zu stellen und emotionale Reaktionen hervorzurufen.

In diesem Zusammenhang kann die Traurigkeit als eine der Emotionen angesehen werden, die von dadaistischen Werken hervorgerufen werden. Die Ablehnung der Rationalität und die Hinwendung zum Chaos führten oft zu einem Gefühl der Desorientierung und des emotionalen Unbehagens. Dadaistische Künstler zielten darauf ab, eine Reihe von emotionalen Reaktionen hervorzurufen, darunter Verwirrung, Schock und Unbehagen, die möglicherweise auch Gefühle von Traurigkeit oder Melancholie umfassen können.

Die Traurigkeit kann als eine der Emotionen angesehen werden, die von dadaistischen Werken hervorgerufen werden.

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

406. Offizium: das Mühl

Wo wollen wir einkaufen? Bei uns ganz in der Nähe gibt es einen Coop.

Meine Frau nennt ihn den Notfall-Coop, ich den Delikatessen-Feinschmecker-Gourmet-Quartierladen (kurz DFGQ). Mit Notfall hat das gar nichts zu tun!

Ein wahrlich leckerer Apfel …

Läuft Ihnen auch das Wasser im Mund zusammen, wenn Sie diesen herrlichen Apfel sehen? Es handelt sich nicht um eine der sattsam bekannten und geschmacklosen Sorten, wie Gala, Braeburn, Jazz, Pink Lady oder Topaz. Nein, es ist meiner Meinung nach der legendär mundende und seltene Berner Rosenapfel!

Das Foto des lecker mundenden Berner Rosenapfels klebt am Schaufenster des DFGQ-Coops. Direkt darunter am Boden entdeckte ich heute viel Abfall. Die Leute deponieren ihren ganzen Müll zwischen den parkierten Motorrädern. Kürzlich beobachtete ich sogar einen Senior mit kariertem Hemd, Sonnenbrille und Dächlikappe, welcher aus seinem Papiersack allerlei Abfall herauskramte und hinter die Töffs warf.

Der CEO des DFGQ-Coops erkannte das Problem — und handelte!

… oberhalb vom Güsel …
… zum Glück schafft der CEO energisch Abhilfe: weg mit dem Mühl!

Der CEO handelte weise und bedacht, ohne Überstürzung und unnötigen Aktionismus. Klar, dass er bei seiner Massnahme die «7 Thinking Steps» von Magdalena Martullo-Blocher verwendete.

Seine Botschaft ist klar und eindeutig:
weg mit dem Mühl!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

405. Offizium: Blumen

Blumen! Bei wem schlägt das Herz nicht höher, wenn uns ein farbiger, duftender, wunderbar gebundener Blumenstrauss geschenkt wird. Die Düfte führen uns in längst vergessene Zeiten zurück und wecken alte Erinnerungen.

Es ist nicht einfach, einen harmonischen Blumenstrauss zu kaufen. Die traditionsreichen Blumenläden bieten oft phantasielose Sträusse an, einer gleicht dem andern. Die Grossverteiler liefern Massenware, oft aus Holland oder gar Afrika.

Darum machte ich mich auf die Suche nach dem ultimativen Blumenladen—und wurde fündig:

Per Zufall entdeckte ich das wunderbar gestaltete Inserat von Herrn P., Blumenverkauf! Schon die Abbildung des Strausses auf der Visitenkarte zeigte, dass er sein Handwerk verstand. Keine Massenware, sondern individuelle Sträusse, auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Grösse, Duft, Blüten- und Blätterform sowie Farbe im kosmischen Gleichgewicht!

Erst jetzt bemerkte ich, dass die Visitenkarte an einer Fensterscheibe klebte. War das der Verkaufswagen? Konnte ich gleich hier an Ort und Stelle Blumen kaufen? Würde Herr P. Twint akzeptieren?

In der Tat, ich hatte das moderne Auto übersehen. Es stand im Schatten unter den Bäumen parkiert, damit die Blumen nicht litten. Ich überlegte, wem ich alles Blumen kaufen sollte—plötzlich entdeckte ich das Schild auf der Windschutzscheibe.

Think big, dachte ich. Was für ein Deal! Für Fr. 5800.- das moderne Verkaufsauto (welches zu einem Camper umfunktioniert werden kann) und Blumensträusse!

Hätten Sie widerstehen können?

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

404. Offizium: Sackgasse *:**:*

Es gibt verschiedene Bedeutungen für das Wort Sackgasse. Zum Beispiel eine Strasse, die nur eine Zufahrt hat und am Ende nicht weiterführt. Oder wir haben uns mit scheinbar guten Ideen verrannt, in diesem Fall führte der falsche Gedanke oder logische Denkfehler in eine Sackgasse.

Ein Sack hat in der Regel nur eine Öffnung. Das heisst, es gibt nur einen Ein-, resp. Ausgang. Der Begriff der Sackgasse kommt wahrscheinlich von dieser Metapher. Das ist aber nicht zwingend, ein Krug oder eine Flasche haben auch nur eine Öffnung. Demnach wären Kruggasse oder Flaschengasse auch mögliche Wortkombinationen.

Schauen wir einige Beispiele von Sackgassen an:

Dieser wunderschöne Weg hört plötzlich auf, der Müll und die Tonnen verhindern das Weitergehen. Es muss sich um eine Müllgasse handeln!

Die Türe wird geöffnet — der Weg ist versperrt mit Karton. In diesem Fall handelt es sich um eine Kartongasse

Auch dieser Weg ist blockiert (und recht gefährlich). Vermutlich ist es eine Türgasse.

Damit wir politisch und gender gerecht bleiben und die obigen Beispiele integrieren können, schlagen wir den Begriff *:*gasse vor.

Statt der Gasse könnte es sich auch um einen Weg, eine Strasse, einen Pfad oder eine Fährte handeln. Daraus ergibt sich statt Sackgasse der korrekte dadaistische Begriff *:**:*

Sackgasse = *:**:*

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

403. Offizium: entlaufen, entflogen, verloren

Kennen Sie die vergilbten Plakate, welche manchmal im Quartier an den Strassenlampen oder Bäumen hängen? «Katze entlaufen» oder «Vogel entflogen» steht darauf. Die Besitzer beschreiben ihr verlorenes Haustier und hoffen, dass sich ein Finder meldet.

Diese Plakate gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Die Haustiere sind mit einem Chip ausgerüstet. Mit der dazugehörigen App kann mit Hilfe von GPS auf Google Maps gezeigt werden, so sich das entlaufene Tier befindet.

Heute, im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts, werden nicht mehr Haustiere, sondern Drohnen verloren und gesucht.

Wer die Drohne herumspazieren gesehen hat, soll sich melden! Immerhin gibt es Fr. 50.– Finderlohn!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

402. Offizium: Dunkle Materie

1933 berechnete der Schweizer Physiker und Astronom Fritz Zwicky (1898–1974), dass im Coma-Haufen (bestehend aus über 1000 Galaxien) das 400-fache der sichtbaren Masse notwendig ist, um den Haufen gravitativ zusammenzuhalten. Er nannte diese fehlende Masse Dunkle Materie. Man weiss heute, dass es diese Materie gibt, konnte sie aber noch nie direkt beobachten. Sie ist unsichtbar und strahlt weder Wärme noch Licht aus.

Zwicky war eine schillernde Persönlichkeit. Er provozierte schon früh durch seine offene, ehrliche und direkte Art und stiess im Laufe seines Lebens viele Fachkollegen vor den Kopf. Er war das Vorbild für Friedrich Dürrenmatts Figur Möbius in «Die Physiker». Gemäss eigener Aussage antwortete Zwicky auf die erste Frage an seiner mündlichen Diplomprüfung als Student an der ETH: «Das ist so ungenau formuliert, ich kann sechs wissenschaftlich abgestützte Antworten darauf geben.» Zum Ende der Prüfung musste sich der Examinator angeblich liegend auf seinem Sofa erholen. Zwicky bestand die Prüfung!

Natürlich beschäftigt die Dunkle Materie auch die Dadaisten. Heute, am 8. Dezember 2022 gelang ihnen die Entdeckung der Dunklen Materie. Für das Verständnis des Lösungswegs braucht es nur ein wenig Mathe. Keine Angst, Sie brauchen nur Subtraktion.

Was gibt 7-5? Klar, das ergibt 2. Was gibt 5-7? Das ist schon schwieriger. -2 ist richtig. Nun wird es etwas komplizierter: Was gibt 17-44? Hmmmm. -27 ist korrekt. Das Ergebnis ist eine negative Zahl! Negative Zahl … dunkle Zahl … dunkle Materie

Auf dem nach rechts zeigenden Wegweiser steht klar «17-44». Das gibt -27. Also befindet sich die Dunkle Materie auf der rechten Seite! Folgen Sie dem Wegweiser und Sie finden diese!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

401. Offizium: Herumlungern

Was bedeutet herumlungern? Das Wikiwörterbuch gibt an, «Bedeutungen: [1] intransitiv, umgangssprachlich, meist in Bezug auf einen Aufenthaltsort: ohne (sinnvolle) Beschäftigung sein». Der Duden liefert eine ähnliche Definition, «nichts zu tun wissen und sich irgendwo untätig aufhalten».

Moment bitte! Gehört es nicht zum Wesen des Dadá-Feiertags nichts zu tun, sich untätig verhalten, dem Nichtstun frönen und herumzulungern? Ja, genau! In unserer Urkunde zum persönlichen Dada-Feiertag (26. März) steht klar, «… berechtigt die Inhaber dazu, sich orgiastisch dem Gegenteil all dessen hinzugeben, was nützlich und brauchbar ist». Das Herumlungern gehört dazu!

In dieser Liegenschaft sind die Dadaisten nicht erwünscht!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

400. Offizium: Die fehlende Zeit

Bei runden Geburtstagen blickt der Jubilar einerseits auf sein Leben zurück, andererseits in die Zukunft. Er durchmisst sein ganzes Leben, bewegt sich auf einem Zeitstrahl von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir nutzen die Gelegenheit, beim 400. Offizium über die Zeit zu sprechen.

Viele Philosophen, Denker, Schriftsteller und Physiker haben sich Gedanken über die Zeit gemacht. Das Buch «Eine kurze Geschichte der Zeit» von Stephen Hawking stand 41 Wochen lang auf dem Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, 237 Wochen lang auf der Bestsellerliste der Sunday Times. Es ist ein wegweisendes Werk über Raum und Zeit, Betrachtungen zum Urknall, Eigenschaften schwarzer Löcher bis hin zur Stringtheorie.

Thomas Mann fragt im Zauberberg, «Was ist die Zeit? Ein Geheimnis, – wesenlos und allmächtig. Eine Bedingung der Erscheinungswelt, eine Bewegung, verkoppelt und vermengt dem Dasein der Körper im Raum und ihrer Bewegung. Wäre aber keine Zeit, wenn keine Bewegung wäre? Keine Bewegung, wenn keine Zeit? Frage nur! Ist die Zeit eine Funktion des Raumes? Oder umgekehrt? Oder sind beide identisch?»

Einstein konnte beweisen, dass die Zeit relativ ist. Uhren, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch den Raum bewegen, ticken unterschiedlich schnell. Die Zeit vergeht in schnell bewegten Körpern langsamer.

Das Phänomen Zeit beschäftigt und verwirrt uns. Manchmal verschwindet die Zeit auch gänzlich. Das wusste Einstein noch nicht. Seine Behauptung war, dass die Zeit stillsteht, wenn wir mit Lichtgeschwindigkeit reisen. Läuft die Zeit rückwärts, wenn wir mit Überlichtgeschwindigkeit reisen könnten? Wie ist es möglich, dass die Zeit ganz verschwinden kann?

An der Langgrütstrasse in Zürich werden sechs Wohnblocks aus dem Jahr 1934 abgerissen und durch Neubauten mit 157 modernen Wohnungen ersetzt. Die Bewohner sind ausgezogen, die Häuser geräumt. Manche Mieter verlassen die Siedlung nicht gerne, und versuchten die Zeit zu stoppen. Ein Mieter hing seine funkgesteuerte Wanduhr neben der portugiesischen Flagge an den Bretterzaun. Als ich zwei Stunden später dieselbe Stelle passierte, war die Funkuhr verschwunden — und mit ihr die Zeit!

Das Phänomen Zeit beschäftigte uns schon im «341. Offizium: Die schnelle Zeit» und «349. Offizium: Die langsame Zeit»

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

399. Offizium: Briefkasten

Es ist gar nicht so einfach zu beschreiben, welche Funktion ein Briefkasten hat. Stellen Sie sich vor, Sie müssten einer Person, welche weder lesen noch schreiben kann, das Wesen des Briefkastens erklären.

Die Definition bei Wikipedia hilft auch nicht weiter: Ein Briefkasten ist eine im 19. Jahrhundert eingeführte Einrichtung, in der Postsendungen aufbewahrt werden. Er kann die Funktion des Absendens von Postsendungen (Postbriefkasten) haben, aber auch die der Annahme von Post (Hausbriefkasten, Postfach und Fristbriefkasten), teilweise auch kombiniert. Des Weiteren können an der Briefstation und an einer Postboje Briefsendungen eingeliefert werden.

Im Artikel ist von Postbojen die Rede. Ich stelle mir fliegende Bojen vor, welche unser Sonnensystem durchqueren. Für einen Astronauten, der bei Reparaturarbeiten an der ISS seinen Halt verloren hat und nun durch das All schwebt, sind solche Bojen wichtig. Er kann eine SOS-Meldung schreiben in in die Boje einwerfen!

Der «Deutsche Wortschatz» liefert eine ähnlich holperige Definition eines Briefkastens: Kasten, der öffentlich aufgestellt ist, um darin die von der Bevölkerung eingeworfenen Sendungen zu sammeln, die die Post befördern soll.

Der gute alte Duden meint, von der Post o. Ä. aufgestellter und regelmässig geleerter kastenförmiger Behälter für kleinere Postsendungen

Meine präzise und allgemein verständliche Definition lautet: Ein Briefkasten ist ein kastenförmiges Ding o. Ä., welches meist schwer zu finden und geeignet ist, für die Bevölkerung allerlei Dinge o. Ä. zu sammeln.

Soweit ist alles verständlich und glasklar.

Seit dem 26. November 2022 gibt es allerdings eine Neuerung! Die Post geht mit der Zeit und berücksichtigt zielgruppengerechte Ansprachen! Der Briefkasten wird nicht mehr missbraucht, irgendwelche Post oder Sendungen zu sammeln, sondern akzeptiert nur noch zielgruppengerechte Sendungen. Das heisst, der Mehrwert, der die Post bietet, wird passgenau zu den Bedürfnissen der Personengruppe, die erreicht werden soll, ausgearbeitet.

Der erste dieser Briefkästen steht am Bahnhof Hardbrücke in Zürich. Hier dürfen nur noch Liebesbriefe eingeworfen werden:

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

398. Offizium: Dynamische Fahrgast-Information

In der Stadt Zürich reist es sich bequem mit Tram und Bus. Die Linien durchqueren das ganze Stadtgebiet, schnell kommt man von einem Ort zum anderen. Der Online-Fahrplan auf dem Handy oder PC hilft, die schnellste Verbindung zu finden:

In diesem Beispiel führt die Linie SVC_LOC_EQUAL zum Ziel. Der Online-Fahrplan meint auch, dass der Chauffeur schlecht gelaunt ist. Das spielt keine Rolle! Hauptsache, SVC_LOC_EQUAL fährt pünktlich.

Die VBZ betreiben auch eine Echtzeit-Information der Fahrgäste. Auf der Website der VBZ steht:

Sicher kennen Sie die schwarz-orangen Anzeigetafeln der «Dynamischen Fahrgast Information» an vielen Haltestellen und wissen bereits, dass Sie online die exakten Ankunftszeiten aller Kurse verfolgen können. Hier wird erklärt, wie diese Fahrgastinformation in Echtzeit funktioniert.

Der Fahrplan der VBZ ist selbstverständlich seit langem keine statische Sache mehr. Durchsagen der Leitstelle, zum Abgleichen der Uhrzeit aller Mitarbeitenden, gehören längst der Vergangenheit an. Schrittweise wurden in den vergangenen 10 Jahren digitale Fahrplananzeigen eingeführt: Die Anzeigen der «Dynamischen Fahrgast-Information» (DFI) an vielen Haltestellen, die «Multifunktionsanzeigen» (MFA) in den Fahrzeugen sowie die Online-Fahrpläne informieren die Fahrgäste der VBZ über Verzögerungen in Echtzeit.

Das klingt grandios: mit DFI und MFA kommen wir sicher und schnell zum Ziel. Ich probierte DFI kürzlich am Bellevue aus. Es war ein Erlebnis. Sofort wurde ich in die Vergangenheit zurückversetzt, nämlich zum 21. Februar 2007. Einstein war nicht überzeugt, dass es Zeitreisen gibt. Er hatte Bedenken, dass viele physikalische Gesetzte über den Haufen geworfen werden. Die DFI der VBZ beweist klar, dass Zeitreisen möglich sind. Die Eintrittszeit ist 0x05, die Austrittszeit –0x04. Das heisst, die Reise dauert nur 0x01. Ich vermute, bei einer neueren Version als 011 wird die Geschwindigkeit markant erhöht. Warten wir auf Version 011a!


Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

397. Offizium: Im Sträler II

Wir tauchen im zweiten Teil der Serie weiter in die Tiefe des Sträler. Es gibt ungeahnte Schätze zu entdecken.

Spätestens seit der Ausstellung «111 Bunker» von 2018 wissen wir, dass die Schweiz von einem riesigen Netz von Bunkern überzogen ist. Die Ausstellung beschrieb die 111 Bunker im Raum Zürich.

Auf einer «Wanderkarte» sind alle Bunker um Zürich eingezeichnet? Sind es wirklich alle? Gibt es nicht noch zu entdeckende und erforschende Bunker?
Was versteckt sich hinter dieser Türe? Ist es nur ein Eingang zur Garage?

Der Sträler besteht aus vier gewaltigen Blöcken mit gesamthaft 316 Wohnungen, davon 236 Eigentumswohnungen und 80 Mietwohnungen, jeder Block 10 Stockwerke hoch.

Lange unterirdische Gänge durchziehen die Blöcke, welche wiederum mit den zwei Tiefgaragen verbunden sind. Es handelt sich um ein riesiges unterirdisches Netz, bestehend aus Luftschutzkellern und normalen Kellern.

Das Video führt durch einen solchen langen Gang

Keller an Keller reiht sich in diesem unterirdischen Gang. Weil das Gelände abschüssig ist, gibt es zum Teil oberhalb, resp. unterhalb noch weitere Gänge.

Fortsetzung folgt!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

396. Offizium: Im Sträler I

Ist es ein vertäuter Ozeandampfer? Eine vulkanische Insel? Oder gar ein vorsintflutliches Reptil? Wahrscheinlich sind alle Vermutungen richtig!

Einer der vier Blöcke der Sträler-Siedlung in Zürich.

Wie eine Mauer stehen die vier gewaltigen Blöcke der Sträler-Siedlung in der Landschaft. Wie sieht es im inneren der Überbauung aus? Wie wohnen die Menschen? Welche Schwingungen spürt man?

Diesen Fragen gehen wir nach und versuchen, das Wesen des Strälers zu entdecken und zu begreifen.

Es gibt nur einen ersten Eindruck. Diese Aussage gilt für das Zusammentreffen von Menschen, aber auch für Wohnungen und Häuser.

Wer einen gemütlichen oder gar luxuriösen Hauseingang erwartet, der wird getäuscht. Beide Adjektive sind fehl am Platz, sie Bezeichnen schlussendlich nur Oberflächlichkeiten. Beim Sträler geht es sofort in die Tiefe. Es gibt kein Blendwerk, keine Täuschung, keine Verschleierung der Tatsachen.

Gleich beim Eingang steht der Rollator, fein säuberlich und ordentlich zugedeckt.

Im Hauseingang steht ein Rollator, fein säuberlich bagedeckt.

Ist es ein Rollator oder ist es ein Kunstwerk? Ich erinnere mich gut an die Duane Hanson Ausstellung 2003 im Kunsthaus Zürich. Es war das Hitzejahr! Wandeln im Kunsthaus brachte die wohltuende Abkühlung. Die Reinigungsfrau oder der Arzt sahen verblüffend echt aus. Man musste ganz nahe an die Figuren treten um zu merken, dass sie aus Polyester waren. Natürlich intervenierte sofort die Aufsicht, wenn man versuchte den Skulpturen zu nahe zu treten oder diese gar zu berühren.

Wohnt ein Duane Hanson im Block und bildet statt Personen Alltagsgegenstände nach?

Es würde mich nicht wundern, wenn plötzlich die Skulptur des Rollators von einer Hanson-Figur ergänzt würde.

Old Woman in Folding Chair, 1976, polyester resin and fiberglass, polychromed in oil, with accessories, Collection of Mrs. Duane Hanson
Photograph by Roy C. Crogan

Natürlich ein Hauseingang ist ein beinahe öffentlicher Raum. Alle Mieter und Besucher haben Zugriff, darum spiegelt er die Seele des ganzen Hauses — immerhin gegen 50 Bewohnern — und nicht des Individuums wider. Es stellt sich die berechtigte Frage, wie denn die Wohnungseingänge aussehen. Sind die Persönlichkeiten zu spüren, die individuellen Geschmacksrichtungen, das Authentische?

Goethe, Iten und Küppers hätten ihre Freude an der kongenialen Umsetzung ihrer Farbenlehren. Mir ist aufgefallen, dass das Rosa oben rechts auf dem Farbkreis genau die Farbe des Schirms trifft. Genauso verhält es sich mit den farbigen Punkten — sie haben ihr Pendant im Kreis. Dass der Farbkreis dreidimensional ist verstärkt dessen Wirkung und soll auch zeigen, dass Farbe stets ein räumliches Phänomen ist. Ich stelle die Behauptung auf, dass es ohne Farbe keinen Raum und ohne Raum keine Farbe gibt. Nicht umsonst sprechen wir vom Farbraum! Der Schirm ist kein Knirps, sondern wieder ein Kunstwerk aus Fiberglas und Polyester. Die leichte Versetzung gegenüber dem Teppichvorleger spiegelt die Leichtigkeit des Kunstwerkes wider.

Wir leben in einer hochtechnisierten Welt. In jedem Handy, Tablet, Kaffeemaschine steckt viel Elektronik und Technik. Das gilt auch für den Sträler!

Im vertäuten Schiff lebt das Innere! Wasserleitungen durch durchziehen den ganzen Block. Sie enden nicht nur in Küche oder Bad, sondern an ganz ungewohnten Stellen, mitten im Treppenhaus. Anschauliche Panels geben dem Feuerwehrmann an, wo er was zu tun hat.

Der Feuerwehrmann Guy Montag würde sich wohlfühlen im Sträler. Alle Details sind klar und verständlich bezeichnet. Das Entfachen von Feuer sowie das Löschen wird dank den Piktogrammen und der Beschreibung einfach gemacht.
Bild: Ray Bradbury meets Radiohead aus der genialen Inszenierung des Theater Rigiblick.

Verlassen wir schweren Herzens Fahrenheit 451 und Guy Montag und wenden uns anderen, tieferen Dingen zu — wir steigen zum Schluss in den Keller!

Zwischen Panzertüren sind drei Kabäuschen zu erkennen. Was mag sich wohl darin verstecken? Sind das die Zentralen des Strälers?
Im Sträler wird auch an absolute Notfälle gedacht! Stellen Sie sich vor, es ist Hochsommer, brütend heiss seit Tagen, Wochen. Dummerweise haben Sie den Wohnungsschlüssel verlegt. Das ist kein Problem — im Keller gibt es drei Duschen! Auch wenn die Blase zum Bersten voll ist, im gemütlichen WC kann schnell Linderung gefunden werden.

Fortsetzung folgt!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

395. Offizium: Ursula

Wir sind sehr traurig, dass Ursula nicht mehr unter uns ist! Freudig erinnern wir uns an sie: Sie war neugierig, interessiert an Kunst und Literatur, kritisch, offen und weltgewandt. Sie gehörte zum eisernen Kern der Dadaistengruppe und natürlich der Offizien im Jahr 2016. Sie nahm auch immer an den späteren Treffen um 7 Uhr auf dem Münsterhof teil.

Ursula, wir vermissen dich!

Kathrin fasst die morgendlichen Offizien prägnant zusammen:

Gerne erzähle ich euch aus meinen Erinnerungen an die morgendlichen Offizien von 2016 im Cabaret Voltaire.
Die morgendlichen Zusammenkünfte fanden im Rahmen der 100-Jahrfeier für Dada (1916-2016) statt: jeweils 06:30 bis 07:00, im Saal im ersten Stock des Cabaret Voltaire. Anschliessend waren wir jeweils noch eingeladen zu einem kurzen Kaffee bis 07:15 Uhr in der Bar des Cabarets, die sich unmittelbar vor dem Saal befand. Dann gingen alle an die Arbeit. Nur wir Pensionierten, das heisst Ursula und ich, mussten nicht pressieren. Wir gingen ab einem bestimmten Moment dann zusammen an den Paradeplatz aufs Tram, jede auf ihr Tram. Und irgendwann gingen wir noch zusammen zu einem zweiten Kaffee ins Pressekaffee am Münsterhof, da wir entdeckt hatten, dass dieses schon um 7 Uhr öffnete.

Zweck der morgendlichen feierlichen Halbstunde war, jeden Tag insgesamt 165 Dada-Künstler vorzustellen. Das dauerte dann halt vom 5.2. – 18.7! Der damalige Direktor des Cabarets Voltaire, Adrian Notz, hielt wirklich durch und stellte jeden Morgen in einer Lesung einen Dada-Künstler oder eine Dada-Künstlerin vor, mit Zitaten oder Bildern oder Musik aus dessen/deren Werk. Wir zitierten oder lasen auch zusammen Gedichte von Dadaisten, eben zum Beispiel das Lautgedicht von Hugo Ball. Diese halbe Stunde jeden Morgen wurde «Offizium» genannt. Die Idee zu dieser Benennung kam, soviel ich noch weiss, von einem katholischen Priester, der mit Adrian Notz zusammen plante.

5. Februar 2017: Adrian, Laura, Catherine, Ursula, Robi, Anna, Martin, Katharina und Dominik (vlnr)

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

394. Offizium: Black Friday Sale — Ein Stein Fünf

Eine weitere atemberaubende Auktion auf Ricardo

Ein Stein Fünf. Bitte beachten Sie, dass wegen den Energien das Bild unscharf erscheint. Dies ist allerdings nur eine optische Täuschung. Der Stein ist scharf, das Auge und die Wahrnehmung aber getrübt.

Einige Bestandteile des Steins sind so alt wie das Universum selbst. Es gibt Esoteriker die sagen, der Stein sei sogar noch älter. Der Stein kann heilen — muss aber nicht. Der Stein kann die Zukunft vorhersagen — muss aber nicht. Der Stein kann Verstrickungen der Vergangenheit lösen — muss aber nicht. Der Stein kann Harmonie hervorrufen — muss aber nicht. Es ist alles möglich und unmöglich zugleich.

Fundort: 47.37561475902448, 8.542226907180474

Der Wert des Steins ist unermesslich! Während des Black Friday Sales wird er mit 99.9% Rabatt verkauft. Wer nicht zuschlägt ist selber schuld — muss aber nicht

Link zur Ricardo-Auktion

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

392. Offizium: Schönheit 2

Wir berichteten im Offizium #381 über den legendären Film und in #386 über die Schönheit. Wie so oft im Leben haben sich nun diese beiden Schicksals- oder Lebenslinien gekreuzt und es ist es was Neues entstanden. Die Schönheit wurde durch den Film überklebt! Ich halte mich streng an Schiller

»Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp,
Zu tauchen in diesen Schlund?
Einen goldnen Becher werf ich hinab,
Verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund.
Wer mir den Becher kann wieder zeigen,
Er mag ihn behalten, er ist sein eigen.«

Schaut selber, was geschehen ist:

Die Schönheit wurde überklebt mit einem Plakat. Dieses weisst auf das einzige Motörhead-Konzert der Schweiz hin, am
Freitag 12. November 1982. Streicht euch dieses Datum in Kalender rot an!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

391. Offizium: Zürich 2

Wie alle kennen und lieben Zürich! Es ist eine wunderbare Stadt und natürlich der fulminante Start des Dadáismus 1916. Ohne dieses Ereignis am 5.2.1916 wäre Zürich ein bedeutungsloser Ort, ein Kaff wie etwa Güllen.

Wer mit Karten unterwegs ist, verwendet gerne die genauen Koordinaten von Städten. Auf vielen Websites, auch zum Beispiel in Wikipedia oder in TimeAndDate sind für Zürich diese Koordinaten angegeben: Lat/Long: 47°22’N / 8°32’E. Die genauen Koordinaten des Cabaret Voltaire sind 47.37168348303276, 8.544096275387908

Dummerweise ist nirgends angegeben, auf welchen Planeten sich diese Koordinaten beziehen. Meine dadáistische Vermutung ist, dass sich die Koordinaten auf das Universum beziehen. Quasi auf unsere Nachbarschaft, dort wo wir alle wohnen.

Im Universum ist alles ein wenig komplizierter. Wie verwenden das azimutale System, welches vom Beobachter ausgeht und mit Längen- und Breitengraden arbeitet. Der «Nordpol» ist der Zenit, d.h., der Punkt über einem. Man sieht nun ganz deutlich, wo sich das Cabaret Voltaire im Universum befindet (Stand 11. Juli 2021, 05.18 Uhr in Zürich):

Dummerweise verändert sich im Universum zu jeder Stunde und an jedem Ort die Position des Cabaret Voltaire!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

390. Offizium: Zürich 1

Wie alle kennen und lieben Zürich! Es ist eine wunderbare Stadt und natürlich der fulminante Start des Dadáismus 1916. Ohne dieses Ereignis am 5.2.1916 wäre Zürich ein bedeutungsloser Ort, ein Kaff wie etwa Güllen.

Wer mit Karten unterwegs ist, verwendet gerne die genauen Koordinaten von Städten. Auf vielen Websites, auch zum Beispiel in Wikipedia oder in TimeAndDate sind für Zürich diese Koordinaten angegeben: Lat/Long: 47°22’N / 8°32’E. Die genauen Koordinaten des Cabaret Voltaire sind 47.37168348303276, 8.544096275387908

Dummerweise ist nirgends angegeben, auf welchen Planeten sich diese Koordinaten beziehen. Meine dadáistische Vermutung ist, dass sich die Koordinaten auf den Mond beziehen. Auf unseren guten alten Trabanten. Sehen Sie selbst:

Man sieht nun ganz deutlich, wo sich das Cabaret Voltaire auf dem Mond befindet:

In der Verkleinerung ist die Stelle besser sichtbar:

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

388. Offizium: 166 Dadáisten?

Im legendären Buch «165 Dada ist innen» von Notz, Adrian und Juri Steiner ist die Rede von 165 Dadáist*innen. Das war 2013, also doch schon einige Jahre zurück.

Ich stelle nun folgenden Antrag:

Antrag: Erhöhung der Anzahl Dadáist:innen von 165 auf 166!

Begründung: Es wurde ein weiterer Dadáist entdeckt!

Aussehen, Eigenschaften, spezielle Merkmale: Das Bild spricht für sich

Ich liess die Watschelente kürzlich in der Flickbar flicken, jetzt funktioniert sie wieder! Willkommen als 166 Dadáist!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

387. Offizium: Typografie

Dadáisten (oder Dadáist*innen) sind universell begabt. Sie können malen, zeichnen, gestalten, Objekte und Collagen gestalten, musizieren, Theater spielen etc. etc. Ein Blick in Google reicht:

Bis heute galten Dadáisten nur in einer Disziplin als nur mässig begabt: der Typografie! All die berühmtem Typografen wie Jan Tschichold oder Adrian Frutiger waren leider keine Dadaisten.

Das hat sich jetzt geändert. Ein völlig unbekannter, nicht namentlich bekannter Dadaist hat ein Meisterwerk geschaffen. Ein nicht überbietbares Werk, voller Harmonie und mit einem gewaltigen Spannungsbogen. Lassen sich sich vom Meisterwerk inspirieren! Es geht hier ausschliesslich um die Gestaltung, nicht den Inhalt

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

386. Offizium: Schönheit 1

Unter dem Titel «Das Rätsel der Schönheit» gibt es ein Gespräch mit Konrad Paul Liessmann zum Thema «wann ist Kunst schön, wann hässlich?» In der Beschreibung finden wir diesen wunderbaren Text

Wer über Schönheit nachdenkt, sollte zum Philosophen Immanuel Kant zurück. Nach Kant ist Schönheit keine objektive Eigenschaft der Dinge, sondern eine Art, wie uns gewisse Dinge erscheinen. Aber nicht alles, was uns gefällt, ist schön. Das «Wohlgefallen» müsse «interesselos» sein, meint Kant: Wenn uns eine Rose gefällt, weil sie das Geschenk einer geliebten Person ist, oder wir das Äussere einer Person ansprechend finden, weil wir sie begehren, dann ist ein Interesse im Spiel. Schönheit sei eine «Zweckmässigkeit ohne Zweck»: Das Schöne erfülle keinen äusseren Zweck, sondern bilde ein in sich stimmiges, harmonisches Ganzes, dem man nichts hinzufügen oder wegnehmen kann. Das wusste bereits der italienische Architekt Leon Battista Alberti.

Bei uns im Hof ist die Schönheit pur zu bewundern

Schönheit kostet 45.-. Mehr Schönheit kostet 90.-

Das Schöne erfüllt keinen äusseren Zweck, sondern bildet ein in sich stimmiges, harmonisches Ganzes, dem man nichts hinzufügen oder wegnehmen kann! Das stimmt!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

385. Offizium: DiW

Ich gebe es offen zu: der Titel ist nicht gerade aussagekräftig. Wer kennt nicht dieses Lied?

Nun DiW bedeutet nicht Smoke on the Water, aber Dadaisten im Wasser.

Die Dadaisten stehen im Wasser…
Es werden immer mehr…

Es handelt sich um das Wasserspiel Aquaretum, eine dynamische Komposition des Klangkünstlers Andres Bosshard im Hafen Wollishofen. Irgendwie scheint das Wasserspiel nicht mehr zu funktionieren…

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

384. Offizium: Fussball

Heute will ich ganz ehrlich sein: Am letzten Montag waren wir müde und gingen sehr früh ins Bett. Noch ein bisschen lesen, dann schlafen. Plötzlich wurden wir aufgeweckt durch lautes Gröle und Schreie. Da fiel uns ein, dass das Fussballspiel Frankreich-Schweiz ausgetragen wurde! Wir hatten das lange angekündigte Spiel der Spiele verschlafen! Wir schalteten das Tablet ein und erfuhren vom Spielstand 3:3. Weil wir wach waren verfolgten wir das Spiel live am iPad weiter.

Live stimmt nicht ganz. Unsere Nachbarn schauten sich die Austragung offenbar auf dem TV an. Bei uns über das WiFi gab es eine Verzögerung von fast 30 Sekunden. Wir hörten die Schreie und das Jubeln als der Schweizer Torhüter den letzten Ball im Penalty-Schiessen hielt. 30 Sekunden sahen wir die Szene ebenfalls.

Der Jubel in der Nachbarschaft war grenzenlos. Wir stellten uns folgende Szenen im Niederdorf und auf dem Limmatquai vor:

Schnell zogen wir uns an, schnappten ein Bier und wollten auf dem Hirschenplatz mitfeiern. Wir irrten durchs Niederdorf, zum Predigerplatz, über das Limmatquai und zurück zum Hirschenplatz. Wir waren praktisch alleine! Nein, wir waren ganz alleine mit unseren zwei Bieren:

Irgendwie haben wir Fussball doch nicht ganz verstanden!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

383. Offizium: Gratis

Antiquitäten-Sammler und Schnäppchen-Jäger aufgepasst! Schon seit einigen Wochen gibt es bei uns im Hauseingang jeden Montag eine Gratis-Kiste. Wir räumen auf und schaffen Platz! Viele Dinge müssen weg! Die Gratis-Kiste ist nach maximal zwei Stunden komplett leer. Vermutlich hat sich herumgesprochen, dass seltene Raritäten zu haben sind: Bücher, CDs, Küchengeräte, Besteck, gebrauchte Windeln (das war ein Versehen), Radios, Wecker etc.

Die heute in der Frühe gefüllte Kiste ist zur Mittagszeit praktisch wieder leer

Manchmal gibt es auch Spassvögel, welche die Kiste mit ihrem Ramsch füllen — aber auch diese Dinge gehen rasend schnell weg! Kommt vorbei am nächsten Montag!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

382. Offizium: Fussgängerstreifen

Das legendäre Dadamt (wir berichteten darüber im Beitrag #373) wurde um die Abteilung Fussgängerstreifen vergrössert. Das neu gegründete Departement muss untersuchen, wo in Zürich noch weitere Fussgängerstreifen markiert werden können. Dabei müssen die Bedürfnisse der Fussgänger, Autofahrer, Kinderwagenlenker, E-Bike-Piloten und Trottinette-Rennfahrer berücksichtigt werden. Das ist keine einfache Aufgabe! Das Departement besteht aus drei zerstrittenen Chefbeamtinnen sowie dreizehn sich noch mehr bekämpfenden Mitarbeitenden (wovon elf auf der Lohnliste stehen, aber weder im Büro noch Homeoffice anwesend sind).

Letzte Woche wurde trotz den Widrigkeiten ein neuer Fussgängerstreifen in der Nähe der Zurlindenstrasse eingeweiht:

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

381. Offizium: Film

Etwas liegt in der Luft! Schon früh wurde uns mitgeteilt, dass bald ein Film bei im Hof gedreht wird:

Wir waren gespannt! Die wunderbaren 80er Jahre! Welch süsse Erinnerungen! Bald hingen die ersten Requisiten, nämlich alte Filmplakate, im Treppenhaus:

Aber wie der Zufall so will, gab es am Tag — einem Sonntag — der ersten Dreharbeiten eine Intervention. Ein Unbekannter hängte im Treppenhaus diesen Zettel auf:

Es ist bis zur Stunde ein Rätsel, von wem diese Botschaft stammt!

Am besagten Sonntag gab es eine grössere Aufregung! Offenbar wurden Verwaltung und Besitzer kontaktiert. Am Ende des ersten Drehtages wurden weitere Zettel aufgehängt:

Zum Glück waren die Dreharbeiten schlussendlich doch erfolgreich! Wir sind gespannt auf die Aufführung und wünschen bei den weiteren Drehs viel Erfolg!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

380. Offizium: UFOs

Die Tageszeitungen berichteten ausführlich, «es ist eine gute Zeit für Ufologen und alle, die an Ausserirdische glauben: US-Geheimdienste müssen Mitte Juni Geheimpapiere veröffentlichen, die darüber informieren, was sie über unbekannte Flugobjekte – kurz UFOs – wissen. Sogar Obama bestätigt in einer Talkshow, dass es Objekte im Luftraum gäbe, von denen man nicht wisse, woher sie stammen».

Wenn sogar Obama an die Ufos glaubt, dann muss es diese wirklich geben.

Es war ein grosser Zufall, dass ich letztes Wochenende an der Eliasson-Ausstellung der Fondation Beyeler auch ein scharfes UFO-Bild schiessen konnte. Man sieht deutlich, ein nicht identifiziertes Objekt, welches durch den Raum fliegt. Als Grössenvergleich ist unten eine Besucherin zu sehen. Die Aufnahme wurde im Polke-Saal der Fondation geschossen. Somit ist der Beweis erbracht, Ufos gibt es wirklich. Obama hat recht.

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

379. Offizium: zu

Es schwirren im Quartier viele Gerüchte herum, die Zeitungen heizen die Vermutungen an. Dada wird Instand gesetzt? Was soll das bedeuten? Ich vermute, man sucht ganz gezielt nach verborgenen Schätzen von 1916. Archäologen sind am Werk! Es geht nicht um eine Instandsetzung, sondern um eine neue Auseinandersetzung.

Wie kommt man jetzt in den oberen Stock?

Könnte es sein, dass der im Erdgeschoss gefundene Zigarettenstummel von Hugo Ball ist? Was bedeuten die geheimnisvollen Inschriften an der Wand? Stammen sie von Emmy Hennings? Wurden auf den gelben Brettern die legendären Performances durchgeführt? Fragen über Fragen, aber keine Antworten! Wahrscheinlich muss nach der Instandsetzung die Geschichte des Dadaismus radikal neu geschrieben werden. Wir bleiben am Ball. Mit oder ohne Hugo!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

378. Offizium: Ein Stein Vier

In den Offizien #370 und #371 berichtete ich über Ein Stein Eins, Zwei und Drei. In der Zwischenzeit entwickelte ich den Stein weiter — und präsentiere heute mit grossem Stolz den Ein Stein Vier. Wieder platzierte ich meine Erfindung auf Ricardo, diesmal auch mit einem angemessenen Verkaufspreis von Fr. 900.-. Auf die Beschreibung bin ich stolz, «Das Besondere an diesem Stein ist, dass er mit Sicherheit gar keine Heilwirkung besitzt. Verschiedene Leute mit verschieden Gebrechen und Krankheiten testeten den Stein aus. Nichts änderte sich! Der Stein hat gar keine Heilwirkung. Das heisst, er ist ein Heilstein ohne heilende Kraft! Dieser Stein existiert nur virtuell, ausschliesslich in deinen Gedanken! Aussehen, Ursprung, Alter, Zusammensetzung und Fundort sind unbekannt.»

Ich denke, mein Beschreibungstext trifft den Nagel auf den Kopf! Bitte bietet mit!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

Wieder nicht verkauft!

377. Offizium: 165 oder 50?

Im legendären Buch «165 Dada ist innen» von Notz, Adrian und Juri Steiner ist die Rede von 165 Dadaist*innen. Das war 2013, also doch schon einige Jahre zurück.

In der kantonalen Organisation, wo ich seit einigen Jahren arbeite, ist die Administration (eine Unterabteilung des Dadamts) an der Überarbeitung des oben genannten Standardwerks. Ziel ist es, die Anzahl der Dadaisten von 165 auf 50 zu reduzieren. Und — das ist das ultimative Novum — ihnen auch fixe Plätze in der Dadá Hall of Fame zuzuweisen. Eine ganze Abteilung — also Kantonsbeamte — hat sich mit der Sitzordnung beschäftigt und dabei folgenden Vorschlag erarbeitet:

Nun soll sich bitte jeder seinen Platz suchen, dort Platz nehmen und still sein! Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

376. Offizium: JuristIn gesucht

Es ist ein Skandal! Eine Frechheit! Eine Unverschämtheit sondergleichen! Da behauptet doch die Berlinische Galerie, Dadá könne jeder! Diese Jute-Säcke — und das ist der Gipfel der Dreistigkeit — werden im Shop verkauft. Hunz & Kunz kann diesen Sack kaufen und frech behaupten, er könne jetzt Dadá. Dadá kann niemand, weil Dadá einfach da ist. Schon immer und auch in ewiger Zukunft.

Aus diesem Grunde suchen wir einen Juristen, eine Juristin, welche gegen diesen Unfug energisch vorgeht! Bitte melden!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

375. Offizium: Anti-Depresso-Mat

Auch Dadáisten haben es in der heutigen Zeit nicht einfach: Lockdown, Abstand wahren, erschwerte Durchführung von Veranstaltungen, Glastrennwände in den Restaurants, Registrieren der Personalien etc. Viele Leute werden depressiv:

Was lässt sich gegen Depressionen tun? Wir haben den Anti-Depresso-Mat entwickelt. Es handelt such um einen schmucken Holzkasten mit aufmunternder Bemalung:

Das motivierende Motto lautet: GURKE, lass dich nicht einmachen, kleinmachen, gleichmachen. Seit der Anti-Depresso-Mat bei uns im Treppenhaus hängt, bin ich jeden Tag munter, aufgestellt, gut gelaunt, optimistisch und fröhlich.

Wegen meines Interesses an den Naturwissenschaften möchte ich wissen, wie der Anti-Depresso-Mat genau funktioniert. Ist es nur der Spruch GURKE, lass dich nicht einmachen, kleinmachen, gleichmachen? Ganz frech öffnete ich den Holzkasten! Ui, was habe ich da entdeckt:

Die kleinen ausgebrannten, achtlos weggeworfenen Dinger aus Porzellan (in der Fachsprache Sicherungen genannt) sind Herz, Motor und Kern des Anti-Depresso-Mat. Dank ihnen verschwinden Depressionen im Handumdrehen!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

374. Offizium: Wimmelbild

Die Wikipedia schreibt, «Ein Wimmelbild ist ein großflächiges Bild, das sehr viele verschiedene Elemente, Figuren und Handlungen auf einem Bild zeigt».

Für das heutige Offizium haben wir ein ganz spezielles Wimmelbild zusammengestellt. Nebst vielen Passanten, Autos und den unverzichtbaren Züri-Trams verstecken sich im Bild Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp. Wer findet sie?

Tipp: Das Bild zeigt das Zürcher Bellevue am Samstag, 12. Juni 2021. Bitte schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte und senden Sie diese unfrankiert an Dada-Zürich, Postlagernd, 8000 Zürich. Unter den richtigen Antworten verlosen wir die Gewinnerin oder den Gewinner aus! Einsendeschluss ist der 5. Februar 2116.

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

373. Offizium: die höchste Autorität

Selten habe ich so einen fachlich falschen Artikel gelesen, wie denjenigen über Verschwörungstheorien in der Wikipedia, «Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken einer meist kleinen Gruppe von Akteuren zu einem oftmals illegalen oder illegitimen Zweck». Warum ist der Satz falsch?

  1. im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet: Dadá ist kein Versuch, sondern knallharte Realität. Dadá war schon immer da (bereits vor der Entstehung des Universums vor 13.8 Milliarden Jahren) und wird es auch immer existieren (auch nach dem Untergang des Universums)
  2. einer meist kleinen Gruppe von Akteuren: Die Dadá-Bewegung umfasst alle Länder und Kontinente. Es gibt nach unbestätigten Gerüchten bereits erste Dadáisten auf den Exoplaneten
  3. oftmals illegalen oder illegitimen Zweck: Die Dadáisten sind integraler Bestandteil des politischen Systems, sie bilden das System und halten dieses zusammen. Niemand wird behaupten wollen, die Schweiz sei illegal
  4. ein Ereignis oder eine Entwicklung: Dadáismus ist nicht irgend ein Ereignis, sondern das Ereignis schlechthin

Erst kürzlich entdeckte ich die ultimative Autorität hinter Dadá:

Das Dadamt Zürich ist die höchste Stelle, resp. Autorität im ganzen Kanton. Der Online-Schalter des Dadamts steht rund um die Uhr zur Verfügung

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

372. Offizium: das Internet geht nicht

Auch die Dadáisten gehen mit der Zeit und nutzen die ganz modernen Technologien. Wir haben soeben das Internet entdeckt! Nur funktioniert es bei mit in der Innenstadt nicht richtig. Plötzlich setzt die Verbindung kurz aus, dann bin ich wieder mit dem Internet verbunden. Manchmal dauern die Aussetzer länger, zum Teil etliche Stunden. Die netten Damen & Herren der Hotline geben sich immer viel Mühe bei der Behebung des Problems. Sie fragen immer ganz höflich, ob der Laptop auch eingeschaltet und mit dem WLAN verbunden sei. Der langen rede kurzer Sinn: die netten Damen & Herren der Hotline fanden den Fehler nicht. Ich versuchte, den Fehler selber zu finden.

Wenn man streng logisch vorgeht, findet man jeden Fehler und kann jedes Problem lösen. Ich folgte ganz einfach dem Internet-Kabel und entdeckte die schwache Stelle:

Ich entdeckte die kritische Stelle im Treppenhaus. Dort ist die offene 220 Volt-Leitung ist um das Internet-Kabel gewickelt. Würde die Stelle bei einem Ausfall des Internets anders aussehen? Ich vermutete, man müsste einen Unterschied sehen. In der Tat! Beim nächsten Ausfall bot sich mir ein ganz anderes Bild:

So schnell war das Problem identifiziert! Jetzt funktioniert der Dadá-Blog wieder einwandfrei!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

371. Offizium: Ein Stein Drei

Nach der Enttäuschung bei den beiden Ricardo-Auktionen (Ein Stein Eins und Ein Stein Zwei, siehe Offizium #370) versuchte ich es mit einer weiteren Auktion: Ein Stein Drei! Ich änderte die Strategie! Ich erhöhte den Preis auf 240.- und bot nur noch einen virtuellen Stein an:

Mit dieser Beschreibung wird niemand widerstehen können: «Aussehen, Ursprung, Alter, Zusammensetzung und Fundort unbekannt. Man hört, Steine hätten Heilwirkung. Vermutlich wirkt diese Heilwirkung bei jeder Person anders. Bei einem gegen dieses Gebrechen, bei einer anderen gegen ein anderes Wehtun. Der Kosmos richtet es, wie es kommt. Lass es geschehen! Dieser Stein existiert nur virtuell, ausschliesslich in deinen Gedanken!»

Wer mag mitbieten? Der Ein Stein Drei hat etliche Vorteile gegenüber dem Vorgänger Ein Stein Zwei. Jedermann hat jetzt die Möglichkeit, sich den Stein vorzustellen. Einige Leute stellen sich ihn gross und farbig, andere klein und leuchtend, dritte sogar wachsend und pulsierend vor. Bei einer Grippe wirkt Ein Stein Drei anders als bei Liebeskummer oder wenn der Hund entwichen ist. Ein Stein Drei passt sich der Situation an, hat kein Gewicht, kann nicht verloren gehen und birgt enormes Heil-Potential. Im Vertrauen: bald eröffne ich eine Auktion mit einem Ein Stein Drei+!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

370. Offizium: Ein Stein Eins und Zwei

Wenn ich mit meinem zweijährigen Enkel in der Stadt unterwegs bin, übergibt er regelmässig Fundgegenstände in meine Obhut. Er findet Steine, Blätter, Tannenzäpfen, kleine Stecken, Schneckenhäuser und andere Dinge. Mittlerweile habe ich schon eine ganze Sammlung. Was tue ich damit?

Ich bot zwei verschiedene Steine auf dem Auktionshaus Ricardo unter der Kategorie Sammeln & Seltenes > Mineralien & Fossilien > Heilsteine an. Den ersten Stein für 100.-, den zweiten für 200.-. Der Beschreibungstext war einfach gehalten, «Ursprung, Alter, Zusammensetzung und Fundort unbekannt. Man hört, Steine hätten Heilwirkung. Vermutlich wirkt diese Heilwirkung bei jeder Person anders. Bei einem gegen dieses Gebrechen, bei einer anderen gegen ein anderes Wehtun. Der Kosmos richtet es, wie es kommt. Lass es geschehen! Erzwinge nichts! Grösse ca. 20 / 15 / 10mm; 5g».

Leider bot niemand mit. Warum wohl? Mir ist das unverständlich. Ein unscheinbarer Stein, vom Enkel auf der Strasse gefunden, hat immense Heilkräfte! Verborgene und innere Kräfte, welche nur langsam zum Vorschein kommen. Es braucht Zeit, Geduld und viel Glauben an das Gute!

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

369. Offizium: Vivo Dadá

Am 5. Februar 2016 begannen im Cabaret Voltaire die Offizien (mit einer Würdigung von Armada von Duldgedalzen ) und endeten am 18. Juli mit der Morgenandacht zu Ehren von F. Haubrich.

Eine handvoll Dadá-Enthusiasten führten die Offizien nahtlos als Blog weiter. Vom 19. Juli 2016 bis 5. Februar 2017 erschienen unsere täglichen Offizien (zusätzlich noch eins am 29. November 2018) auf. Seither ist Funkstille!


Die Funkstille ist vorbei! Die Offizien gehen weiter! Dadá lebt! In der Novelle «J.H. Obereits Besuch bei den Zeit=egeln» von Gustav Meyrink berichtet der Erzähler von seinem Grossvater. Er erzählt, dass sein Grossvater auf dem Friedhof des weltvergessenen Städtchens Runkel zur ewigen Ruhe bestattet liegt. Auf einem dicht mit grünem Moos bewachsenen Grabstein stehen unter der verwitterten Jahreszahl, in ein Kreuz gefasst und so frisch im Golde glänzend, als seien sie erst gestern gemeisselt worden, die Buchstaben: VIVO.

Vivo heisst «ich lebe»

Vivo – ich lebe – ein seltsamer Wahlspruch für ein Grabmal, ein passender Wahlspruch für die Dadá-Offizien! Die Offizien gehen nach dem Begräbnis vom 5. Februar 2017 wieder weiter. Wir haben frische Ideen und packen die Herausforderung. Die Zeit=egel sind der der Beweis, dass Dadá immer noch lebt und immer leben wird! VIVO – Dadá

Wir wünschen einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

364. Offizium: Unschärfe

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 364. Offizium zu Ehren der Unschärfe. Erinnern Sie sich an den Physik-Unterricht? Gewiss wurde in irgend einer langweiligen Stunde am frühen Montagmorgen die Heisenbergsche Unschärferelation von 1927 erklärt.

Dieses Gesetz sagt aus, dass zwei komplementäre Eigenschaften eines Teilchens nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmbar sind. Eine Eigenschaft lässt sich bestimmen, die andere eben nicht, sie bleibt unscharf. Obwohl sich Heisenberg nur auf Teilchen bezog, liegt die Vermutung nahe, dass das Gesetz allgemeine Gültigkeit hat.

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Um das Gesetz zu beweisen vergrösserte ich das Wort Dada ins Unermessliche. Und siehe da: sowohl das D als auch das a sind unscharf. Dada selbst ist aber verrückt, interessant, witzig, spontan, lautgedichterisch und scharf. Also scharf und unscharf zugleich!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá Feiertag und bis bald!

362. Offizium: Verschwörungstheorien (2)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 362. Offizium nochmals zu Ehren der Verschwörungstheorien. Erinnern Sie sich an das Offizium #352? Damals deckten wir die erste Verschwörung gegen (oder für) Dada auf.

Bei der heutigen Zeitungslektüre entdeckte ich per Zufall eine weitere Verschwörung. Im ersten Abschnitt des Artikels «Masse allein garantiert noch keine Rebellion» der heutigen NZZ bemerkte ich total acht Mal das Vorkommen des Wortes dada, dabei hat der Absatz nur 495 Zeichen! Wer gut rechnen kann findet heraus, dass dies mehr als 6 Prozent der Zeichen sind! Sie können behaupten was Sie wollen: Für mich klingt das nach einer Verschwörung. Überall, in jedem Wort, in jedem Bild und in jedem Gedanken steckt Dada!

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá Feiertag und bis bald! Allerdings sagen wir bald bye-bye!

360. Offizium: Experiment beendet

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 360. Offizium zu Ehren des gescheiterten Experiments. Sie erinnern sich sicher, dass wir in Offizium #349 über das Experiment der SBB mit der langsamen Zeit berichteten. Dieses Experiment ist gescheitert, die SBB haben den ursprünglichen Zustand wieder hergestellt!

Wahrscheinlich sind Sie auf einer Reise mit dem Zug oder Auto auch schon einmal in ein Funkloch geraten. Weder Handy noch Radio hatten Empfang. In den Bergen geschieht dies in den Tunnels häufig. Nach einigen Sekunden oder Minuten ist der Empfang wieder in Ordnung. Schnell ist der schlechte Empfang vergessen. Ganz anders war dies mit dem Zeitloch beim Bahnhof Enge. Die Zeit stand vollständig still. Die Pendler, welche den Bahnhof betraten, befanden sich plötzlich in einem Raum ohne Zeit. In einem solchen Raum gibt es keine Bewegung und keine Geschwindigkeit. Weder Züge noch Menschen können die Position ändern, alles steht still. Die SBB handelten sich riesige Prozesse und Drohungen ein, der Zustand im Bahnhof Enge war unhaltbar.

Zum Glück hat sich die Situation wieder geändert, die Zeit läuft wieder. Bitte überzeugen Sie sich selbst, die Bilder wurden im Abstand von ungefähr zehn Sekunden aufgenommen:

 

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

356. Offizium: Das Rhinozeros

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 356. Offizium zu Ehren des Rhinozeros. Dies ist ein Artikel von Ursula!

Zu Besuch in Dieter Leuenbergers Ausstellung in Bern. Beim Betrachten dieses Bildes kam mir spontan der Gedanke: Das ist ja Dada. Ein Rhinozeros auf der Suche seiner Ahnengeschichte in einer altehrwürdigen Bibliothek. Meine Schwiegertochter machte ein Photo und bat sie es Euch zu senden. Vielleicht könnt Ihr die Idee für ein Offizium verarbeiten, evtl. doch noch einen kleinen Ideenbeitrag von mir. Ich habe keine Digitalkamera und wüsste auch nicht wie gestalten auf dem Bildschirm.

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá Feiertag und bis bald!

355. Offizium: Ausserirdische

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 355. Offizium zu Ehren der Ausserirdischen. Leider haben die Ausserirdischen die geplante Publikation des heutigen Beitrags strengstens verboten.

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Ihr Begründung ist, dass Dada wirkliche Energie ist. Die Ausserirdischen kontrollieren diese Energien und somit auch Dada! Dada wiederum ist Energie und beeinflusst die Ausserirdischen. Dieser Loop, diese Rückkopplung ist gefährlich, zu gefährlich und rechtfertigt das Zensieren des heutigen Beitrags!

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald

354. Offizium: Kreuzworträtsel (2)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 354. Offizium nochmals zu Ehren des Kreuzworträtsels.

Heute haben wir Ihnen ein extra leichtes Kreuzworträtsel zusammengestellt, das gestrige war wirklich sehr schwer, fast zu schwer:

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1 (vertikal): Kunstrichtung, deren Ursprung in Zürich lag
2 (vertikal): Kunstrichtung, Vorläuferin des Surrealismus
3 (vertikal): Kunstrichtung, welche Malerei, Skulptur, Performance, Theater, Literatur etc. vereinigt
4 (vertikal): Kunstrichtung, von Hugo Ball, Tristan Tzara, Emmy Hennings und anderen Künstlern begründet
1 (horizontal): Kunstrichtung, welche im Cabaret Voltaire in Zürich entstand
2 (horizontal): Kunstrichtung, welche bis heute drei hart gesottene Zürcher Post-Dadaisten beeinflusst und sie einen täglichen Blog schreiben lässt
3 (horizontal): Kunstrichtung, welche bei derer bei Veranstaltungen manchmal Tumult ausbrach
4 (horizontal): Kunstrichtung, welche dieses Jahr den 101. Geburtstag feiert.

Ich wünsche wie immer einen schönen  Dadá Feiertag und bis bald!

 

353. Offizium: Kreuzworträtsel (1)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 353. Offizium zu Ehren des Kreuzworträtsels.

Heute haben wir für Sie ein extra schweres Kreuzworträtsel zusammengestellt:

kreuzwortraetsel

1 (vertikal): Vorname eines Dada Begründers
2 (vertikal): Vorname eines Dada Begründers
3 (vertikal): Familienname eines Dada Schriftstellers
4 (vertikal): Vorname einer Dada Begründerin
5 (vertikal): Familienname eines Dada Begründers

Finden Sie das Lösungswort heraus? Hinweis: Es ist der horizontale Text auf der längsten Zeile … und hängt mit einem aktuellen Ereignis zusammen!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá Feiertag und bis bald!

 

 

352. Offizium: Verschwörungstheorien

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute aus aktuellem Anlass das 352. Offizium zu Ehren der Verschwörungstheorien. Seit gestern sitzt ein Präsident im Oval Office, der aus voller Überzeugung, falls er die Wahlen verloren hätte, das Ergebnis als eine Verschwörung und als gefälscht hinstellen wollte. Ausserdem versprach Donald Trump, den Einsturz der Twin-Towers beim Anschlag von 9/11 neu untersuchen zu lassen, weil unmöglich zwei Flugzeuge die Türme zum Einsturz bringen könnten. Ein Argument, das ihm Verschwörungstheoretiker untergejubelt haben.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Verschwörungstheorien es gibt. Ein Wikipedia Artikel listet eine Theorie für das 12. Jahrhundert («1144 wird erstmals behauptet, Juden hätten ein christliches Kind entführt, um es am Pessachfest in einem geheimen Ritual zu ermorden») und 60 Theorien für das 20. Jahrhundert (von «Agententheorie» bis zu «Zionist Occupied Government») auf.

Spannend finde ich zum Beispiel die abstruse Theorie der Reptiloide («Reptiloide seien menschenähnliche intelligente Wesen, die von Reptilien oder reptilienartigen Außerirdischen abstammen. Sie hätten die Erde unterwandert und seien Teil einer geheimen pyramidenartigen Organisationsstruktur»), aber natürlich auch den Kennedy Mord von 1963 oder die Spekulationen um 9/11.

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Intensives Aktenstudium allerdings ergab, dass eine wichtige Verschwörungstheorie fehlt! Sie ahnen, welche: die Theorie um das Wort Dada. Ich spreche nicht von der Entstehung des Wortes, sondern um das Geheimnis des Anagramms um Dada. Nehmen Sie die letzte Silbe des Wortes und setzen Sie diese an den Anfang! Sehen Sie, was passiert?

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Gleicht das nicht einer Verschwörungstheorie?

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá Feiertag und bis bald!

351. Offizium: Morsezeichen

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 351. Offizium zu Ehren des Morse Alphabets. Es ist verwunderlich, dass es bisher noch kein Offizium zu Ehren der Kommunikation gab. Ist es nicht erstaunlich, wie erfinderisch der Mensch ist? Er hat in den vielen Tausenden von Jahren seit seiner Existenz unendlich viele Kommunikationsmöglichkeiten entwickelt, wie die folgende Infografik zeigt:

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Wie trommelten die ersten Menschen vor 6000 Jahren das Wort Dada in die weite Welt? Im heutigen Beitrag wenden wir uns aber dem Jahr 1833 zu, in welchem Samuel Morse den ersten elektromagnetischen Schreibtelegrafen, das Morsegerät gebaut hatte.

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Der verwendete Code umfasste damals nur die zehn Ziffern; die übertragenen Zahlen mussten mit Hilfe einer Tabelle in Buchstaben und Wörter übersetzt werden.

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Das Morse Alphabet sieht folgendermassen aus:

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Höchste Zeit, dass wir den Code – . .   . – auswendig lernen, er steht für Dada! Bitte hören Sie sich an, wie dieser Morsecode klingt, das ist reinste Musik!

Ich wünsche wie immer einen schönen  – . .   . –  Feiertag und bis bald!

349. Offizium: Die langsame Zeit

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 349. Offizium zu Ehren der langsamen Zeit. Sicher erinnern Sie sich an das Offizium #341 mit dem Thema der schnellen Zeit. Mittlerweile haben die SBB eingesehen, dass die Beschleunigung der Zeit viele Probleme gibt. Ich denke an Stress, Krankheit durch zu wenig Schlaf, das Hetzen von Termin zu Termin etc. Unsere SBB handeln schnell und führten kürzlich am ehrwürdigen Bahnhof Enge in Zürich die langsame Zeit ein.

Die Wikipedia sagt uns über den Bahnhof Enge «das Gebäude des Bahnhof Enge wurde zwischen 1925 und 1927 aus Tessiner Granit gebaut, weswegen der davorliegende Platz Tessinerplatz heisst. Die Architekten waren die Brüder Otto und Werner Pfister, denen der Stuttgarter Hauptbahnhof als Vorbild für das axialsymmetrische Gebäude diente». Natürlich ist der Artikel auch mit einem Bild illustriert, auf welchem die ganze Pracht des Bahnhofs zu sehen ist:

bahnhof_enge_bederstrasse

Heute sprechen wir von der Entschleunigung. Alles soll langsamer werden, die Zeit von Fast Food ist vorbei, Slow Food ist in. Doch wie können wir uns entschleunigen? Das ist gar nicht so einfach, aber die SBB brachten am Bahnhof Enge das Unvorstellbare zu Stande. Sie demontierten kurzerhand die dominante Uhr:

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Das bedeutet, die Zeit steht still! Nichts bewegt sich mehr! Alles ruht! Es gibt keine Zeit mehr! Die Zeit steht einfach still. Eine solche Situation ist schwer vorstellbar – und doch gibt es sie. Ich liefere auch gleich den Beweis. Obige Aufnahme stammt vom 14. Januar 2017, 13:48. Die folgende Aufnahme stammt auch vom 14. Januar, aber von 13:50:

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Sehen Sie, was ich mit der still stehenden Zeit am Bahnhof Enge meine? Unsere Dadaisten hätten ihr helle Freude daran gehabt – oder auch nicht, wenn Sie an das Offizium #347 mit dem Gesinnungswandel denken. Bei einer stillstehenden Zeit kann es auch keinen Gesinnungswandel geben!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

343. Offizium: Was ist Dada? (2)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 343. Offizium und wollen der Frage nachgehen, was den Dadaismus wirklich ist. In lockerer Folge präsentieren wir einige Beiträge zum Thema.

Der heutige Beitrag ist von Hans Bolliger (1915-2002), welcher eine Schlüsselfigur in der Vermittlung und Geschichtsschreibung des Dadaismus in Zürich war. Als Buchhändler und Antiquar hat er sehr früh angefangen, dadaistische Dokumente und Werke zu erforschen, aber auch zu sammeln. Ein Grossteil seiner Privatsammlung fand Eingang in die Sammlung des Kunsthaus Zürich. Die Fragen stellte Juri Steiner (Text, Video, Quelle Kunsthaus Zürich)

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

342. Offizium: Was ist Dada? (1)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 342. Offizium und wollen der Frage nachgehen, was den Dadaismus wirklich ist. In lockerer Folge präsentieren wir einige Beiträge zum Thema.

Den Beginn macht Markus Notter, die folgende Kurzbiografie stammt aus der Wikipedia: Von 1987 bis 1996 gehörte Notter dem Zürcher Kantonsrat an. Von 1990 bis 1996 war er vollamtlicher Stadtpräsident von Dietikon. 1996 wurde er als Nachfolger von Moritz Leuenberger in den Regierungsrat gewählt. Er stand der Direktion der Justiz und des Inneren vor. Am 1. Juni 2010 gab er bekannt, dass er bei den Gesamterneuerungswahlen im Frühling 2011 nicht für eine weitere Amtsperiode antreten werde.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

341. Offizium: Die schnelle Zeit

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 341. Offizium zu Ehren der schnellen Zeit. Gibt es eine langsame und eine schnelle Zeit? Die Antwort kennen wir aus unserer eigenen Erfahrungswelt. Wie langsam gingen doch in der Schule die Französisch-Lektionen vorbei! Nach einer gefühlten vollen Stunde waren in Realität erst fünf Minuten verstrichen! Fünf Minuten von Fünfundvierzig, das war kaum auszuhalten!

Das Phänomen Zeit beschäftigte sicher auch die Dadaisten, in den Collagen tauchen immer wieder Uhrwerke und Zahnräder auf (noch nicht so extrem wie in den Werken der Surrealisten, man denke an die vielen Bilder mit Uhren von Dali).

Endlich haben sich auch die SBB dem Phänomen Zeit angenommen und werden in Zukunft sukzessive auf allen Bahnhöfen die neuen Uhren montieren. Was hat sich denn geändert? Schauen Sie selbst:

Wie hätte ich mir eine solche Uhr für die Französisch-Lektionen gewünscht! Dank an die SBB für die neuen dadaistischen Uhren! Und Dank an Meret für das Video!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

340. Offizium: Tatort goes Dadá

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 340. Offizium zu Ehren der Krimiserie Tatort. Ganz schlecht ist der gestrige Tatort «Land in dieser Zeit» aus Frankfurt in der Presse weggekommen. Die NZZ schreibt zum Beispiel «Cariddi zitiert ausgiebig aus den lautmalerischen Gedichten des experimentellen Lyrikers Ernst Jandl und spricht selten in Alltagssätzen. Seine durch und durch theatralische Figur sitzt ganz schief im Gesamtgefüge dieser Fernsehproduktion. Das mag so beabsichtigt sein, aber es funktioniert nicht», das Zeit Magazin meint «Fosco Cariddi (Bruno Cathomas) zitiert in jeder freien Minute den österreichischen Dichter Ernst Jandl und dürfte damit nicht nur bei den verdutzten Kommissaren, sondern auch bei vielen Zuschauern für ein großes Fragezeichen auf der Stirn sorgen».

Die FAZ geht nicht weniger hart ins Gericht «Bruno Cathomas tut sein Bestes, Wiesnekkers absurde Komik zu ersetzen, aber die Figur des neuen Chefs bleibt trotz des schrägen Namens Fosco Cariddi und vieler touretteartig hervorgestoßener Ernst-Jandl-Rezitationen blass und uninteressant». Nur der Spiegel findet den Krimi so schlecht nicht «7 von 10 Punkten. Ein „Tatort“, der mit verbaler und musikalischer Leichtigkeit daherkommt und doch das schwierige Thema der Stunde behandelt. Am Ende scheinen die Macher dann aber der eigenen Erzählstrategie zu misstrauen, das Ende ist leider sehr platt». Die Journalisten verstehen nicht, dass die Lautgedichte den schwierigen Themenkreis von Willkommens-Kultur, Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsradikalismus aufbrechen und auflockern, dass uns die Probleme nicht erdrücken. Hier ein Ausschnitt:

Mit Dank an Vera für das Video. Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

339. Offizium: Der erste Schnee

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 339. Offizium zu Ehren des ersten Schnees. Erinnern Sie sich, wie Sie sich als Kind auf den ersten Schnee gefreut haben? Was war das für ein Gefühl, die langsam herunter tanzenden Schneeflocken zu beobachten und vielleicht sogar eine von ihnen zu erwischen? Spüren Sie noch den kalten, flockigen Schnee in ihren Händen, erinnern Sie sich, wie Sie genüsslich den ersten Schneeball formten?

Gestern und heute schneite es so richtig in Zürich, hier eine kleine Fotostrecke:

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Die Spur legte ich mit ungarischer Paprika, natürlich könnten es auch Fussspuren, Fingerabdrücke, Streichhölzer etc. sein. Das Rot symbolisiert die Kraft von Dada! Nach über 100 Jahren ist die Bewegung ist noch voller Elan und lässt sich auch durch den ersten Schnee nicht beeindrucken! Ich wünsche wie immer einen schneereichen Dadá-Feiertag und bis bald!

337. Offizium: Dumme Fragen

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 337. Offizium zu Ehren dummer Fragen.

Gibt es dumme Fragen? Um Zuhörer zu ermuntern, Fragen zu stellen behaupten wir manchmal, es gebe keine dummen Fragen. Stimmt das wirklich?

Hier einige wirklich dumme Fragen. Diese sind so schräg, dass sie fast wieder dadaistisch gut sind. Daher folgt jetzt eine Liste echt intelligenter und herausfordernder Fragen:

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Gerne gebe ich weitere Fragen weiter:

  • Wer schrieb Goethes Faust?
  • Welche Frisur hatte Karl der Kahle?
  • Wie lange dauerte der Dreissigjährige Krieg?
  • Welche Farbe hatte die Kappe von Rotkäppchen?
  • Ist Dada wirklich dada?

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

335. Offizium: Kreislauf

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 335. Offizium zu Ehren des Kreislauf.

Erinnern Sie sich an das Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe: «Gesang der Geister über den Wassern»:

Des Menschen Seele
gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
zum Himmel steigt es,
und wieder nieder
zur Erde muß es,
ewig wechselnd.

Das «ewig wechselnd» hat seine Geschichte: Um die Offizien schneller schreiben zu können, hat uns die Swisscom eine neue Internetbox per Post geschickt.  Futuristisch sieht sie aus:

internet_box_tdm_344

Zum Glück gibt es auch eine Anleitung:

swisscom

So habe ich versucht, die Adapter zu installieren:

Jetzt haben wir den ultimativen Zugang zum schnellsten Netz der Welt, ewig wechselnd vom Telefon-Adapter zum Telefonsteckdosen-Adapter und wieder zurück — ewig wechselnd.  Nun kann ich meine Dada-Beiträge blitzschnell schreiben!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

334. Offizium: Jacques Carelman (4)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 334. Offizium nochmals zu Ehren von Jacques Carelman. Mit seinen poetischen Leitern – instructive ladders – schliessen wir die Serie des Post-Dadaisten ab:

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Jeder echte Dadaist —aber auch die unechten – sollten ein Set solcher Leitern bei sich zu Hause haben. Anwendungsbeispiele gibt es genügend. Der Vollständigkeit halber fügen wir den Rest des Alphabets auch noch hinzu:

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

333. Offizium: 4141

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 333. Offizium zu Ehren der Zahl 4141.

Die Zahl 4141 erinnert wahrscheinlich zuerst an die 4141 Design Group

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oder an das legendäre Taxi Unternehmen in Friedberg

taxi-friedberg-4141-logo

… oder an die noch legendärere Lokomotive 4141 der Union Pacific (zu Ehren von George H. W. Bush):

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Diese Vermutungen mögen stimmen. Aber die Frage ist noch nicht geklärt, warum diese Unternehmen ausgerechnet die Zahl 4141 (und nicht zum Beispiel 4321) verwenden. Es gibt keine Lokomotive 4321, welche in der Wikipedia aufgeführt ist!

Nach langen Recherchen bin ich dem Geheimnis von 4141 auf die Spur gekommen:

4 = vierter Buchstabe im Alphabet = d
1 = erster Buchstabe im Alphabet = a

Somit ist 4141 gleichzusetzen mit dada!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

 

 

329. Offizium: Dada Collage

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 329. Offizium zu Ehren einer ganz seltenen Dada Collage. Diese entdeckten wir heute auf der Plattform ebay:

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Beschreibung: «Dada Collage (2016): «Le Rien». Unsichtbare Collage auf weissem A4-Blatt. Nach Dada Motiven, 2016. Unsigniert». Der Preis für diese extrem seltene Collage scheint mir sehr günstig zu sein. Unbedingt mitbieten!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

328. Offizium: Jacques Carelman (3)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 328. Offizium nochmals zu Ehren von Jacques Carelman.

Es ist nicht genau bekannt, ob die Dadaisten viel rauchten. Wahrscheinlich taten sie das. Die folgende Foto zeigt Marcel Duchamp beim Rauchen einer Pfeife. Es sieht aus, als sei dies nicht seine erste…

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Der Post-Dadaist Jacques Carelman hat sich auch um das Thema Pfeifen und das Rauchen gekümmert. Es ist nicht bekannt, ob Lydie Sarazin-Lavassor (die Frau von Duchamp) oder Maria Martins (seine Geliebte) auch rauchten. Auf alle Fälle wäre dies mit Carelmans Pfeife möglich. Ein gemeinsames, verbindendes Rauchen! Allerdings müsste man das Modell erweitern, wenn Duchamp mit Frau und Geliebter gleichzeitig zur Versöhnung eine Pfeife rauchen wollte…

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Pfeifen inspirierten auch die Surrealisten, wie das bekannte Bild von Magritte zeigt:

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

326. Offizium: Jacques Carelman (2)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 326. Offizium nochmals zu Ehren von Jacques Carelman.

Im ersten Offizium für Carelman (#325) stellen wir aus dem Buch Catalogue d’objets introuvables den intelligenten Wasserhahn vor. Heute bleiben wir beim Thema des Wasserhahns. Haben Sie sich sich auch schon über einen tropfenden Wasserhahn geärgert? Wahrscheinlich ist es nicht das Verschwenden von Wasser, was uns daran ärgert. Schliesslich läuft das Wasser in den 1200 Brunnen der Stadt Zürich Tag und Nacht. Ich vermute, es ist viel mehr dieses regelmässige Geräusch, welches uns zur Weissglut oder gar zum Wahnsinn bringt. Wir können nicht anders, als ständig auf das stetige Tropfen zu hören. Es raubt uns fast den Verstand, selbst laute Musik vermag das Geräusch nicht zu übertönen. Was dagegen tun? Jacques Carelman hat Abhilfe geschaffen:

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Genial nicht? Das Problem des tropfenden Wasserhahns ist für immer erledigt! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

325. Offizium: Jacques Carelman (1)

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 325. Offizium zu Ehren von Jacques Carelman.

Der französische Maler, Illustrator und Grafiker Jacques Carelman (1929 Marseille – 2012 Argenteuil) wurde bekannt durch sein 1969 erschienenes Buch Catalogue d’objets introuvables. Darin finden sich Zeichnungen dadaistischer Objekte, welche wir Ihnen in lockerer Folge in den kommenden Beiträgen vorstellen.

Sicher haben Sie sich in der Küche auch schon geärgert, dass aus dem Wasserhahn zu viel oder zu wenig Wasser herausfliesst. Auf der einen Seite dauert das Füllen eines grossen Spaghetti Topfes eine Ewigkeit, auf der anderen Seite kommt immer zu viel Wasser aus dem Hahn, wenn man zum Beisiel einen kleinen Orchideentopf wässern will? Was nun? Wir erlauben uns, Ihnen die Idee von Jacques Carelman zu präsentieren:

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Der linke Hahn für die Spaghetti, der rechte für die Orchideen. So einfach ist das! Weitere gute Ideen folgen in Kürze.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

324. Offizium: Stille

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 324. Offizium zu Ehren der Stille. Stille Nacht, heilige Nacht gilt als das bekannteste Weihnachtslied und als Inbegriff des Weihnachtsbrauchtums im deutschen Sprachraum. Die UNESCO hat es als Immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.

Aus diesem Grunde widmen wir den heutigen Feiertag der Stille und kehren in uns ein. Wir sprechen nicht, lesen keine Texte, betrachten keine Bilder, schauen keine Videos, sondern konzentrieren uns auf die innere und äussere Stille – und verzichten heute ganz bewusst auf den Dadá Blog!

 

Ich wünsche einen stillen Dadá-Feiertag und bis bald!

322. Offizium: Menüs

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 322. Offizium zu Ehren der Menüs. Wenn ich hungrig ein Restaurant betrete, freue ich mich immer auf das Menü. Was gibt es heute Leckeres? Hat der Koch mein Wunschgericht auf die Speisekarte gezaubert? Gibt es Neuentdeckungen, spannende oder aussergewöhnliche Kombinationen von Gerichten?

Heute präsentiere ich Ihnen eine sehr interessante Speisekarte. Ich bin sicher, niemand von Ihnen hat schon jemals «Gechenetzel» gekostet! Lassen Sie sich überraschen – so kurz vor Weihnacht:

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Ich habe mich für «Spoghti» entschieden! En Guete. Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

319. Offizium: Hugo Ball als Weihnachtsmann

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 319. Offizium zu Ehren von Hugo Ball als Weihnachtsmann.

Mittlerweile wissen wir alle Details über Hugo Ball, in Offizium #306 waren sogar Bilder von Herrn Ball als Samichlaus zu sehen (für die deutschen Leser: Samichlaus = Nikolaus). Heute entdeckte ich in einem Schaufenster des ehrwürdigen KaDeWe in Berlin eine Weihnachtsperformance von Hugo Ball:

hugo_weihnacht

Hugo in seinem etwas modernisierten Bischofskostüm steht auf einer kleinen Schaukel, welche immer hochgezogen und runter gelassen wird. Das zahlreiche Publikum vor dem Schaufenster tobt vor Freude, filmt und fotografiert wie wild. Es ist die Sensation in der Vorweihnachtszeit: Hugo Ball again live in Berlin @ the KaDeWe!

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Übrigens, ist nicht die kleine Dame unten links (welche den Hugo anhimmelt) die Emmy Hennings? Während Hugo immer wieder gen Himmel entschwindet bleibt Emmy ganz geerdet!

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

318. Offizium: falsche Reihenfolge

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 318. Offizium zu Ehren der falschen Reihenfolge.

Schon in der Schule lernten wir, dass bei gewissen Operationen die richtige Reihenfolge von Bedeutung ist. Sicher erinnern Sie sich, dass der Rang von Multiplikation und Division gleich ist, aber höher als der Rang von Addition und Subtraktion («Punktrechnung vor Strichrechnung»). Aus Erfahrung kennen wir auch die Gesetzmässigkeit, dass die Ursache vor der Wirkung kommt (was natürlich nicht immer stimmt, siehe Offizium #304). Auch bei der Kunst spielt die zeitliche Reihenfolge eine wichtige Rolle, der Surrealismus entstand nach dem Dadaismus und nicht umgekehrt.

Nebst Zeiteisen (bei welchen die Wirkung vor der Ursache kommt) ist offenbar auch beim Selecta Automaten an der Tramendhaltestelle Zoo in Zürich die Reihenfolge durcheinander geraten:

falsche_reihenfolge

Natürlich kommt zuerst die rauschende Party (#21 symbolisiert durch die Party Sticks). Meiner Meinung nach folgt anschliessend das Candle light dinner (oder das romantische Têteà-Tête), für welches man ein Feuerzeug braucht (#24 symbolisiert durch das Bic Feuerzeug). Oder haben Sie schon einmal eine Kerze ohne Streichholz oder Feuerzeug angezündet? Der nächste logische Schritt ist die heisse und nie endende Liebesnacht. Schon seit Jahren macht uns das Bundesamt auf die Wichtigkeit des Kondoms aufmerksam (#23 symbolisiert durch Ceylor). Erst nach der wilden Nacht taucht die Frage auf, maybe baby (#22)?

Selecta will uns weise machen, dass man direkt nach der Party einen Schwangerschaftstest macht und erst danach die Kondome benutzt. Erst zum Schluss wird die Kerze angezündet! Soviel Unsinn fällt nicht einmal den Dadaisten ein!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

314. Offizium: Schilder Friedhof 2

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 314. Offizium nochmals zu Ehren des Schilder Friedhofs.

Die Verschwörungstheoretiker behaupten, die Mondlandung habe nie stattgefunden. 9/11 sei nicht das Werk einiger Terroristen aus dem Umfeld von Al-Kaida, sondern der CIA stecke dahinter. Übrigens derselbe CIA, der hinter dem Mord an JFK steckt. Es gibt Beweise für die Theorien und Widerlegungen sowie Gegenbeweise. Fotos werden gefälscht, wichtige Dokumente verschwinden aus den Archiven. Was stimmt, was stimmt nicht?

Die Dadaisten brachten vor 100 Jahren Unruhe in das künstlerische System, die verschiedenen verkrusteten Kunstrichtungen begannen zu verschmelzen und entstanden wieder in neuer Form. Bestehendes und Einengendes wurde hinterfragt und über den Haufen geworfen, das Denken geöffnet.

Die Post-Dadaisten planen eine Revolution – dies ist meine Theorie! Ihre Forderung ist: «weg mit den Schildern». Es findet eine Verschwörung statt. Das ist keine Theorie, sondern erwiesene, fotografisch belegte Tatsache! In Offizium #311 präsentierte ich Ihnen den Schilder Friedhof im Zürcher Seefeld. Das folgende Bild stammt aus der beschaulichen Kleinstadt Chur:

friedhof_schilder2_01 friedhof_schilder2_02

Wer demontiert die Schilder und wirft diese achtlos an eine Hecke oder einen Baum? Wer steckt hinter diesen Aktionen? Wer will die bestehende Ruhe und Ordnung über den Haufen werfen? Wer steckt hinter dieser stillen Revolution, der Verschwörung? Natürlich die Post-Dadaisten! Post-Dadaisten – ostp-Dadaisten – stop-Dadaisten

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

312. Offizium: Dadamt

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 312. Offizium zu Ehren des hochwürdigen Dadamts.

In der Schweiz gibt es viele Ämter, spontan fallen mir das Hochbau-, Tiefbau-, Umwelt-, Betreibungs- und Friedensrichteramt ein. Als überzeugte Dadaisten fragen wir uns, ob es kein Dada Amt gibt. Selbstverständlich gibt es das, nämlich das dadamt.ch:

 

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Schon an Hand des Logos ist zu erkennen: Dieses Amt gehört nicht zur Sorte der verstaubten Bürostuben, sondern zu den innovativen, top modernen und hoch effizienten Ämtern. Die Dienstleistungen reichen von der «Collagen-Manufaktur & -Museum» bis hin zur «Pfuinanzabteilung & Bonisammelstelle». Das Dadamt verkauft auch sinnvolle und sinnstiftende Produkte, oft mit Preis auf Anfrage, meist unverkäuflich. Die legendäre «Froschungsabteilung des Dadamtes» muss nicht weiter vorgestellt werden, sie ist weit über die engen Landesgrenzen hinaus bekannt.

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Auf das Dadamt stiess ich nur per Zufall durch ein kleines Inserat im Restaurant Zähringer:

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Gratulation an Paul Dorn (paul@dornimauge.ch) zum gelungenen Dadamt! Viel Spass beim Stöbern auf der Website! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

311. Offizium: Schilder Friedhof

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 311. Offizium zu Ehren des Schilder Friedhofs. Das Thema ist bereits in den früheren Offizien #191, #197 , #223 , #253, #266 und #309 abgehandelt worden und scheint die Autoren immer wieder zu beschäftigen. Heute ist das Thema der Friedhof der Schilder.

Vor Jahren schon wurde der Platz vor dem legendären Restaurant Blindekuh an der Mühlebachstrasse 148 in Zürich umgestaltet. Die Stadt sprach von einem Platz – ja gar von einem Zentrum – der Begegnung zwischen Quertierbewohnern, Familien und Werktätigen. Aus den hochgestochenen Plänen wurde nichts, der Platz verlotterte immer mehr, die Blumen verschwanden, dafür wucherte das Unkraut und die Bier- und Coladosen nahmen überhand.

Endlich besann sich die Stadt eines Besseren: Der Platz der Begegnung wird umgestaltet zu einem Friedhof für Schilder. Eng und verrostend liegen sie nebeneinander, das Halteverbot, der Spiegel, der Wegweiser zum GZ Riesbach und das Strassenschild der Tuggenerstrasse. Ein trauriger Anblick! Wie nehmen Abschied mit einem weinenden Auge. Abschied von den Schildern und Abschied vom Platz der Begegnung – Requiescat In Pace.

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Ich wünsche trotzdem wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

309. Offizium: Schilder

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 309. Offizium zu Ehren der Schilder. Das Thema ist bereits in den früheren Offizien #191, #197 , #223 , #253 und #266 abgehandelt worden und scheint die Autoren immer wieder zu beschäftigen.

Die Dadaisten gehen mit der Zeit, natürlich arbeiten sie auch mit dem Computer. Offenbar gibt es auch Programmierer unter ihnen, welche sinnlose Fehlermeldungen erstellen. Ich nenne der Einfachheit halber die Fehlermeldungen auch Schilder. Oder können Sie mir den Unterschied zwischen einem Hinweisschild und einer Fehlermeldung so erklären, dass auch ich diesen verstehe? Hier einige dadaistische Fehlermeldungen:

fehlermeldungen

Ganz schön kreativ diese dadaistischen Programmierer. Die Fehlermeldung auf dem Titelblatt erinnert mich an den Text von Eugen Gomringer, siehe Offizium #276.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

308. Offizium: Viren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 308. Offizium zu Ehren der Viren.

Es ist bekannt, dass die Dadaisten sehr kreativ waren und verschiedene Kunstrichtungen miteinander kombinierten, wie zum Beispiel Malerei, Skulptur, Literatur, Performance, Theater, Tanz, Collagen, Marionetten etc. etc.

dada_kunst

Heute – hundert Jahre später – würden sich die Dadaisten mit Film, Ton, Internet, Internet der Dinge etc. auseinandersetzen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich einige der Dadaisten mit der dunklen Seite des Internets befassen und Computer-Viren verbreiten. Es gibt einen solchen Virus, er nennt sich dada.exe:

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Hüten Sie sich vor dada.exe! Dada ist gefährlich! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

304. Offizium: Zeitreisen

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 304. Offizium, den Feiertag für Zeitreisen.

Im Oktober 1971 fand die erste wissenschaftlich begleitete Zeitreise statt. Die Physiker Hafele und Keating flogen ostwärts um die Welt, sie massen die vergangene Zeit mit präzisen Atomuhren. Nach ihrer Rückkehr verglichen sie diese mit einer stationären Uhr: die Uhren im Flugzeug gingen nach. Die Zeit verging auf der Erde schneller als für die fliegenden Physiker, welche somit ungefähr 60 Nanosekunden in die Zukunft gereist waren. Der Nachweis der Zeitdilatation ist in Teilchenbeschleunigern heute Routine.

Wir können also in die Zukunft reisen, gibt es auch die Möglichkeit, in die Vergangenheit zu reisen, zum Beispiel ins Jahr 1916? Theoretisch ja … für die Physiker kommt der Gedanke aber einem Alptraum gleich: Ereignisse können ihre eigene Ursache werden oder sich selbst unmöglich machen. Als «Grossvater-Paradox» (von Einstein propagiert) wird ein Ereignis bezeichnet, bei welchem ein Zeitreisender in der Vergangenheit seinen eigenen Grossvater tötet und damit seine eigene Geburt verhindert.

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Stellen wir uns vor, wir würden in das Cabaret Voltaire reisen, zu jenem denkwürdigen Abend des 5. Februar 1916. Wir könnten die Performances filmen und aufnehmen mit den allerbesten Kameras und Mikrophonen. Würde nicht durch diese Zeitreise und präzise Dokumentation die ganze Faszination und das Geheimnis der Bewegung verblassen und die Aufnahmen mit Millionen anderer in der Tiefe von Youtube verschwinden? Ist nicht gerade die Tatsache, dass eben keine Bilder vom Voltaire vorliegen, ein grosser Teil der Magie dieser Bewegung? Ist nicht ein Teil der grossen Faszination, weil wir nicht ganz genau wissen, was sich an jenem Abend wirklich abspielte? Ist nicht die Fotografie des verschollenen Gemäldes von Marcel Janco inspirierender als der hochaufgelöste 3D Film?

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Übrigens: Albert Einstein veröffentlichte seine allgemeine Relativitätstheorie am 20. März 1916.

Ich wünsche allerseits einen schönen Dadá-Feiertag und grüsse herzlich.

303. Offizium: Die neuen Erfindungen 3

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 303. Offizium, nochmals zu Ehren der neuen Erfindungen. In lockerer Folge berichteten wir über zukünftige, neuartige Erfindungen. Im Offizium #285 erzählten wir über das Telephon, in #291 über den Phonographen. Heute im leider letzten Beitrag der Serie schreibe ich über den Photographen, das Mikroskop und das Observatorium:

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Genial, nicht? Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

299. Offizium: Dadá Frauen – Anna

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 299. Offizium zu Ehren der Dadá Frauen. Es gibt leider nicht viele Frauen, welche sich mit Herz und Seele dem Dadaismus zugewandt haben. Ich kenne zum Beispiel Sophie Taeuber-Arp, Hannah Höch, Elsa von Freytag-Loringhoven, Céline Arnauld und natürlich Emmy Hennings.

Heute möchte ich meine Bewunderung einer zeitgenössischen Dadaistin gegenüber offenlegen: Anna! Ich wünsche alles Liebe🙂, wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

298. Offizium: Reichtum

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 298. Offizium zu Ehren des Reichtums. Es gehört zum guten Ton, dass man sich manchmal outet und ganz persönliche und intime Dinge in der Öffentlichkeit erzählt. Manche sprechen über ihre sexuelle Ausrichtung, andere über die Ehe mit mehreren Frauen, dritte über ihre Gefühlswelt. Heute möchte ich mich auch outen: Ich bin steinreich! Reicher als ihr alle zusammen! Ich besitze 4’540’225’100 €! Das Geld schlummert auf einem meiner spanischen Konti. Glauben Sie mir nicht? Hier der Beweis:

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

297. Offizium: Haarausfall

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 297. Offizium zu Ehren des Haarausfalls. Zugegeben, es ist kein sexy Thema, niemand spricht gerne darüber. Am Stammtisch oder im Freundeskreis prahlen wir mit dem Wein Keller, den Bildern moderner Künstler oder Reisen in exotische Länder. Niemand spricht gerne über den Haarausfall, wir leiden still vor uns hin. Offenbar ist es ein Naturgesetz, dass man mit dem Alter Haare verliert. Nein! Diese Zeiten sind vorbei. Dr. Sean hat die ultimative Lösung bereit:

haarausfall

Danke vielmals Dr. Sean! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

296. Offizium: Speck am Bauch

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 296. Offizium zu Ehren des Specks am Bauch. Viele Zeitgenossen leiden darunter, dass sie sich zu dick und zu fett fühlen. Dort ein Biskuit, hier ein Törtchen, zum Kaffee ein Schöggelchen – und schon wächst der Bauchspeck. Nichts nützt: weder Diät, noch Saftkur, noch Sport. Der Speck hat sich eingenistet und bleibt, es gefällt ihm bei uns. Gibt es kein Wundermittel? Klar gibt es, heute habe ich das ultimative Wundermittel in der Mail-Flut entdeckt:

speck
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Ich wünsche alles Liebe :-), wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

292. Offizium: Seltsame Wahrnehmungen

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 292. Offizium, nochmals zu Ehren seltsamer Wahrnehmungen. Entsprechen die Dinge, welche wir sehen wirklich der Realität? Was ist die Realität, wer definiert diese? Sehe ich dasselbe wie meine Partnerin, mein Partner meine Familie, meine Nachbarn? Viele Fragen, keine Antworten. Manchmal spielt uns die Wahrnehmung – oder vielleicht auch die Realität – seltsame Streiche. Was ist wahr, was ist falsch? Ich lasse diese seltsame Szene kommentarlos auf Sie wirken!

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

 

291. Offizium: Die neuen Erfindungen 2

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 291. Offizium, nochmals zu Ehren der neuen Erfindungen. In lockerer Folge berichten wir über zukünftige, neuartige Erfindungen. Im Offizium #285 berichteten wir über das Telephon. Heute berichte ich über eine weitere, bahnbrechende Erfindung:

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Genial, nicht? Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

286. Offizium: Der Kinderwagen

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 286. Offizium, zu Ehren des Kinderwagens. Seit hundert Jahren gibt es Dadá. Die Bewegung entstand nicht einfach so, sondern entwickelte sich – wie sich auch ein Mensch von der Geburt über die Pubertät bis hin zu Reife und Alter ändert. So stelle ich mir den Dadá-Säugling, geboren am 5. November vor: Gesund, rotbackig, busper und aufgeweckt. Vermutlich entstand die Aufnahme Mitte November 1916 am Bahnhof Stadelhofen:

kinderwagen_1

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

282. Offizium: Wettbewerb

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern das 282. Offizium. Heute lancieren wir einen Wettbewerb für einen neuen, noch zu bauenden Weg. Dieser Weg soll rund um das Cabaret Voltaire führen:

weg_voltaire-fw

Natürlich soll der Weg zu Ehren des neu gewählten amerikanischen Präsidenten benannt werden.

trump_flicker_face_yess

Jetzt zum Wettbewerb! Wie soll der Weg heissen? Welchen Vorschlag bevorzugen Sie?

  1. Dada-Trump-Chaussee
  2. Dada-Trump-Avenue
  3. Dada-Trump-Allee
  4. Gada-Trump-Wägli

Bitte geben Sie im Kommentar Ihren Favoriten an. Wie soll der Rundgang heissen? Welchen Namen bevorzugen Sie?

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

279. Offizium: finde den Fehler!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

277. Offizium: Horoskop

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 275. Offizium, zu Ehren des Horoskops. Es ist mir nicht bekannt, welche Meinung Sie zu Horoskopen haben. Tatsache ist, dass Horoskope in vielen Zeitschriften (zum Beispiel im Tagblatt, 20 Minuten, Blick am Abend – nicht aber in der NZZ und im Tagi) regelmässig publiziert werden.

Gibt es eine Möglichkeit, die Horoskope zu überprüfen? Stimmen die Aussagen und Wahrsagen wirklich? Machen wir eine Probe aufs Exempel:

In Offizium #208 berchneten wir das Alter von Dada. Wir gingen davon aus – was sicher nicht stimmt – dass Dada am 5. Februar 1916 um 20 Uhr geboren wurde. Wie sieht das Horoskop aus?

horoskop_1

Wir kennen den Vornamen von Dada nicht. Wichtig sind Geburtszeit und -ort. Auf das Ergebnis sind wir gespannt:

horoskop_2

Was denken Sie? Stimmt das Horoskop? Trifft es auf Dada zu? Ich persönlich bin sehr beeindruckt von der treffenden Aussage. Die Stichworte «Angeberei», «Kraft», «Unabhängigkeit» und «masslose Übertreibung» überzeugen mich! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

276. Offizium: Strauhof

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 276. Offizium, zu Ehren des Museum Strauhof in Zürich. Es gibt sie noch, die Oasen in der rasenden Welt des 21. Jahrhunderts. Orte, an denen man stehen bleibt und einfach staunt. Orte, welche die Phantasie beflügeln. Orte, welche die Dadaisten  geliebt hätten. Ich spreche vom Strauhof in Zürich, welcher «Literatur erfahrbar macht. Lustvolles und Rätselhaftes treffen aufeinander, zu klassischen Werken werden aktuelle Bezüge hergestellt, Erfindung und Wahrheit verbünden sich».

Bis zum 8. Januar 2017 läuft die Ausstellung «Gomringer & Gomringer». Noch nie von den Gomringers gehört? Dann ist es höchste Zeit, den Strauhof zu besuchen. Hier ein kleiner Vorgeschmack:

kein_fehler_im-system

Zum Glück gibt es keinen Fehler im System! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

 

275. Offizium: Schriften

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 275. Offizium, zu Ehren der Schrift. Starten wir ein Experiment: Lassen wir den Text und Inhalt weg und lassen nur die Schrift sprechen:

fonts

Was spüren Sie? Was sehen Sie? Wie fühlen Sie sich? Welche Schrift spricht Sie an? Mit welchem Font identifizieren Sie sich?

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

274. Offizium: Post-Dadaisten

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 274. Offizium, zu Ehren der Post-Dadaisten. Es ist nicht genau bekannt, wie im Jahr 1916 das Cabaret Voltaire im Innern aussah. Wir haben lediglich eine Fotografie des verschollenen Ölbildes von Marcel Janco (siehe Offizium #110):

at-the-cabaret-voltaire-1

Man munkelt, es seien vor hundert Jahren wilde Veranstaltungen im Voltaire über die Bühne gegangen. Diese Zeiten sind aber nicht vorbei! Auch die Post-Dadaisten können feiern, was die nachfolgenden Bilder, aufgenommen am 28. Oktober 2016 eindrücklich beweisen:

Das Posieren vor der Posebox, die Performances und die Lautgedichte der Post-Dadaisten stellen die Aktionen der Dadaisten vor 100 Jahren in den Schatten! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

272. Offizium: Lautgedicht

Lautgedicht (Live Performance vom 28. Oktober 2016 im Was bleibt & Co.)

  1. Hurra sechzig!
  2. die Fünf und Neun
  3. die sind vergangen
  4. die Sechs und Null
  5. die sind da
  6. jetzt geht’s los!
  7. sechzig sind da
  8. gadji beri bim ba
  9. aus fünf wird sechs
  10. das sagt die Hex
  11. jetzt sechs und null
  12. so ist’s toll
  13. [laut klatschen]
  14. sechzig sind
  15. 21 tausend
  16. 900 Tage
  17. Hurra sechzig!
  18. sechzig sind da
  19. gadji beri bim ba
  20. [aufstehen, laut rufen]
    ich verschtah keis Wort!
  21. sechzig sind
  22. fünfhundert
  23. 25 tausend
  24. 600 Stunden
  25. Hurra sechzig!
  26. sechzig sind da
  27. gadji beri bim ba
  28. sechzig sind
  29. 31 Millionen
  30. fünfhundert
  31. 36‘000 Minuten
  32. [aufstehen, laut rufen]
    Warum nume Zahlä?
  33. [aufstehen, laut rufen]
    Mir wänd fire!
  34. trinken
  35. [aufstehen]
    Wo isch dä Wy?
  36. philosophieren
  37. parlieren
  38. diskutieren
  39. dinieren
  40. [aufstehen, laut rufen]
    Mir sind hungrig!
  41. [aufstehen, laut rufen]
    D’ Teller sind läär!
  42. festen
  43. im Überschwang
  44. mit Genuss
  45. mit Leidenschaft
  46. bis zum Irrsinn
  47. mit dir Martin
  48. sechzig sind da
  49. gadji beri bim ba
  50. Happy Birthday Martin
  51. [laut klatschen]
  52. sechzig sind da
  53. gadji beri bim ba
  54. Happy Birthday Martin

272 Foto Gisela Rindle

265. Offizium: Kuh Matilda

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 265. Offizium zu Ehren der Kuh Matilda.

In Offizium #263 war die Rede einer namenlosen Kuh, «trotz längerer Geduld meinerseits liess sie sich vom Grasfressen nicht ablenken, so dass ich ihr wirklich ins Gesicht hätte schauen oder sogar ihren Namen in Erfahrung hätte bringen können».

Das Erdbeben von San Francisco im Jahre 1906 erschütterte am 18. April 1906 die Küste Nordkaliforniens und gilt als eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Vereinigten Staaten. In San Francisco kamen durch das Beben und die anschliessend ausgelösten Feuer nach offiziellen Angaben rund 3000 Menschen ums Leben. Das Erdbeben ist eng gekoppelt mit einer sehr bekannten Kuh:

«No one has suggested that Mr. Shafter’s [nameless] cow was the cause of the 1906 San Francisco earthquake, but she has been the source of as persistent a rumor as Mrs. Murphy’s Chicago cow. Since 1906, „the cow that fell in the crack“ has been a favorite subject of humorous speculation».

Der langen Rede kurzer Sinn: Die Kuh stürzte im Erdbeben von 1906 in die sich öffnende Spalte (siehe Bild oben) auf Mr. Shafter’s Hof. Andere Quellen sprechen nicht von einer nameless Cow, sondern von der Kuh Matilda: «Matilda the cow was swallowed up in the 1906 quake, leaving only her tail waving in the wind». Ein wahrlich tragisches Schicksal

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

261. Offizium: – – Eilmeldung – –

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Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 261. Offizium mit einer Eilmeldung.

Der Marslander der Europäischen Weltraumorganisation Esa hat eine Bruchlandung auf dem Roten Planeten hingelegt. «Schiaparelli» sei möglicherweise explodiert, als er am Mittwoch auf der Oberfläche des Mars aufgeschlagen sei, teilte die Esa am Freitag mit.

Aus diesem Grunde wird das neuste Dada-Mitglied (wohnhaft auf dem Mars) mit dem Rang ‚interstellarer Dada‘ nicht in die Liste von Quelques Présidents et Présidentes du mouvement Dada aufgenommen. Wir bitten höflichst um Kenntnisnahme.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

258. Offizium: Dada Mars

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 258. Offizium, zu Ehren der neuen Dada-Filiale auf dem Mars.

Heute landet der Europäisch-Russische Satellit Schiaparelli auf dem Mars.

Für uns ist es Zeit, den Mars als Dada-Welt in Beschlag zu nehmen. Wir begrüssen ganz herzlich das neuste Dada-Mitglied, wohnhaft auf dem Mars. Er oder sie trägt den Rang ‚interstellarer Dada‘.

umstrittenes-mars-gesicht

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

257. Offizium: Flüchtigkeitsfehler 3

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 257. Offizium, zum dritten Mal zu Ehren der Flüchtigkeitsfehler. Erinnern Sie sich an die Beiträge #187 und #207?

Auch bei renommierten und feinen Restaurants geschehen Flüchtigkeitsfehler. Hier zwei Beispiele aus der Speisekarte der Cantinetta Antinori in Zürich.

Falsch:

tippfehler_falsch

Richtig:

tippfehler_richtig

Falsch:

tippfehler_2_falsch

Richtig:

tippfehler_2_richtig

 

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

254. Offizium: Fahrplan

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 254. Offizium, zu Ehren des Fahrplans.

Wir alle wissen, was ein Fahrplan ist, die Wikipedia definiert, «ein Fahrplan legt im öffentlichen Personennah- und -fernverkehr und im Schienengüterverkehr den Fahrtverlauf eines Verkehrsmittels fest». Fahrpläne haben eine gewisse Vertrauenswürdigkeit, wir verlassen uns auf ihre Zeiten und Informationen.

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Uns beschleicht ein ungutes Gefühl, wenn Bus, Zug, Flugzeug oder Tram auch nur wenige Minuten später als im Fahrplan angegeben abfahren. Stimmt etwas nicht? Warum die Verspätung? Komme ich noch rechtzeitig zur Arbeit oder nach Hause? Früher gab es die Fahrpläne in dicken Büchern, dann im Internet und jetzt als Apps für das Händy oder die Smart Watch.

Die grossen, plakatähnlichen Fahrpläne haben aber noch nicht ausgedient. Man findet sie in den Bahnhöfen und an den Tramhaltestellen. Das obige Beispiel stammt vom Central in Zürich. Mitten im Zentrum einer Weltstadt, des Geburtsorts von Dada! Wann fährt die letzte Tram ab der Station Wetlistrasse (Weltstrasse?) ab?

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

253. Offizium: zu verbietende Schilder, Teil 1

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 253. Offizium, zu Ehren der zu verbietenden Schilder.

img_5684Das Schild bringt den Gutbürger in die Zwickmühle. Darf er nun mit seinem Fahrrad den romantischen Flussweg befahren oder nicht? Das Dilemma kannte schon Goethe, wer kennt nicht den Ausruf von Faust, «Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust».

Für die brave Seite des Gutbürgers ist klar, dass es sich um ein Fahrverbot handelt. Ein solches muss eingehalten werden. Ein Verstoss gegen die Regel ist ein Verstoss gegen den Staat. Im Strassenverkehrsgesetz steht, «die Kantone sind befugt, für bestimmte Strassen Fahrverbote, Verkehrsbeschränkungen und Anordnungen zur Regelung des Verkehrs zu erlassen».

Die schlechte Seite des Gutbürgers argumentiert, das Schild sei überklebt mit wirren Zetteln und mit oder ohne einem Glas Wein nicht mehr als solches erkennbar. Somit habe das Schild keinerlei bindende Kraft.

Die brave und die schlechte Seite des Gutmenschen liefern sich nun ein inneres Rededuell, er kann sich nicht von der Stelle bewegen und bleibt bis zu seinem Lebensende vor dem Schild stehen. Um die Gutbürger vor solchem Dilemma zu befreien, fordern wir eine neue Art von Schildern, welche eben solche Schilder wie das gezeigte verbietet.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

252. Offizium: schwarze Löcher

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

250. Offizium: auTORen gesucht!

Das 250. Offizium ist ein Aufruf in eigener Sache. Wir suchen Autorinnen und Autoren, welche mithelfen, kuriose, spannende, philosophische, dadaistische, absurde, schöne, humorvolle Artikel für dadazuerich zu schreiben. Am 5. Februar 2017 wird der letzte Beitrag erscheinen.

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Das Kernteam von https://dadazuerich.wordpress.com dankt freiwilligen Autoren schon im Voraus. Meldet euch, gebt bitte unten beim Kommentar eure Kontaktdaten an!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

249. Offizium: Freedom of Speech, Teil 2

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 249. Offizium, nochmals zu Ehren von Freedom of Speech. Sie erinnern sich sicher an die interessanten Texte in Oberrieden im Offizium #244.

Es scheint, dass sich die 5000 Seelen Gemeinde Oberrieden am Zürichsee zu einer heimlichen Hochburg der Dadaisten entwickelt. Die Archivare von dadazuerich analysierten nochmals genau alle Bilder von Offizium #244 und entdeckten Erstaunliches:

img_6344

Ganz versteckt oben rechts im Bild (mit dem Pfeil von Hans Arp markiert) befindet sich ein handgeschriebener Zettel. Nein, kein gewöhnlicher Zettel, sondern — ein Manifest:

img_6339

In Oberrieden entdeckt: Das dadaistische Manifest 2016 — die absolute Sensation! Eine wissenschaftliche Deutung von Form und Inhalt des erstaunlichen Dokuments erfolgt in einem der nächsten Offizien. Bleiben Sie am Ball!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

248. Offizium: Men @ Work, Teil 2

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 248. Offizium, nochmals zu Ehren der Men at Work.

Im Offizium #246 wurde beschrieben, dass wir den zuverlässigen Arbeiter in Chile,  Thailand oder am Hornbach antreffen bei Regen, Schnee oder unerträglicher Hitze.

Die Men at Work tragen auch Verantwortung, sie sind zum Teil auch für unsere Sicherheit oder unser Wohlbefinden zuständig. Ich erlaube mir, zwei besonders verdiente Men at Work vorzustellen:

img_6129 Hugo trägt die Verantwortung für den Empfang einer grossen Schweizer Bank. Er muss sicherstellen, dass sich alle Besucher bei ihm melden und einschreiben. Unter keinen Umständen darf sich ein Journalist, Bankräuber oder Dadaist unbemerkt in das Gebäude schleichen.
national_gallery Marcel ist für die Sicherheit von Millionenschätzen verantwortlich. Jährlich kommen Zehntausende von Besuchern in sein berühmtes Museum. Sie treten viel zu nahe an das Bild, sie fotografieren mit Blitz oder wollen gar das Gemälde berühren! Die Aufgabe von Marcel ist, das kostbare Gemälde zu bewachen und die Touristen schärfstens zu beobachten und wenn nötig zu ermahnen.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

245. Offizium: Schilder neu interpretiert

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 245. Offizium zu Ehren der Schilder. Das Thema ist bereits in den früheren Offizien #191, #197 und #223 abgehandelt worden und scheint die Autoren zu beschäftigen.

Warum müssen wir Schilder neu interpretieren? Jedes Schild hat einen tieferen Sinn, welchen wir vielleicht nicht sofort auf den ersten Blick erkennen. Das Schild will uns auf etwas aufmerksam machen, uns verborgene und versteckte Zusammenhänge zeigen und somit unser Leben bereichern.

akrobatik

Dieses Schild interpretiere ich als Aufruf, mehr Akrobatik zu betreiben. Die Dame – bitte nur mit Rock und nicht mit Hosen bekleidet – soll auf den Lenker und das Kind auf den Sattel des Fahrrads steigen. Die horizontale Linie bedeutet, dass auch ein dünnes Brett zum Balancieren verwendet werden kann.

 

 

 

auto

Das nächste Bild sagt aus, wenn ein rotes und ein schwarzes Auto nebeneinander stehen (oder nebeneinander fahren) eine Art roter Regenbogen um die beiden Fahrzeuge entsteht und die Autos zu schweben beginnen. Oft hört man auch die Interpretation, dass sich die Autos in einem roten Ballon befinden und davon schweben.

 

 

 

engpass

Im letzten Beispiel ist deutlich zu erkennen, dass sich in einem mit rötlichem Moos bewachsenen Berg eine Flasche befindet. Interessanterweise hat die Flasche keinen Boden und somit keine Funktion. Ich vermute es handelt sich um die Wunderlampe von Alāʾ ad-Dīn aus dem gleichnamigen Märchen von 1001 Nacht.

 

 

 

dadaschild

 

Dieses Schild ist selbsterklärend: Dadá darf nicht grösser werden! Dagegen protestieren wir energisch.

 

 

 

 

 

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

241. Offizium: Gadji Beri Bimba

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 241. Offizium zu Ehren von Gadji Beri Bimba, welches wir schon lange nicht mehr lamentiert haben. Höchste Zeit, dies nachzuholen mit diesem kurzen Video:

gadji_beri

Natürlich gibt es viele alternative Versionen:

  • Lautgedicht vorgetragen vom El Ensamble-trío
  • Lautgedicht als Video, aber nur mit Foto
  • «Humorvolle» Version von Mario Torriani
  • Gadji Beri Bimba vorgetragen mit einer elektronischen Roboterstimme
  • Video zur Entstehung Gadji Beri Bimba im SWR2

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

240. Offizium: Werbung

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 240. Offizium zu Ehren der Werbung.

werbung_kopfwasser

Die Werbung für Dada ist älter als die Kunstbewegung selbst, es gibt Vermutungen, dass die in Zürich produzierten Lilienmilchseifen und Haarwasser mit dem Namen Dáda der Parfümeriefirma Bergmann & Co. der Bewegung den Namen gaben.

 

 

 

 

Aber auch aktuell gibt es eine Werbekampagne von Sharoo für das Teilen von Autos (Carsharing). In vielen Bahnhöfen sind die Plakate zu sehen:

werbung_sharo

Das Video ist auch recht witzig gemacht. Dada hat auch für Werber bis heute die Faszination nicht verloren! Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

239. Offizium: die Leere

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

237: Offizium: Farben

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 237. Offizium zu Ehren der Farbe.

Wenn Licht auf einen Gegenstand trifft, wird ein Teil der Strahlen vom Körper aufgenommen (absorbiert) und der andere Teil reflektiert. Das Auge nimmt den reflektieren Teil als Farbe wahr.

subtractive-additive

Bei der additiven Mischung des Lichts entsteht aus Rot und Grün das Gelb, wird noch Blau hinzugefügt entsteht Weiss.

Mich hat die Frage interessiert, ob Dadá eine Farbe besitzt. Man kann die Wellenlänge des Lichts messen oder die Zusammensetzung der Grundfarben Rot, Grün und Blau (rgb). Welcher Zusammenhang besteht aber zwischen der Zusammensetzung des Lichts und Dadá?

Im Internet kann eine Farbe nicht nur als Rot-, Grün- und Blau-Wert, sondern auch als hexadezimaler Code angegeben werden (Sie erinnern sich sicher ans das Offizium 235). Diese hexadezimalen Farbcodes bestehen aus den Zahlen 0 bis 9 und Buchstaben a bis f, gebraucht werden entweder drei oder sechs Ziffern (für die drei Grundfarben).

rgb

Mit dieser Erkenntnis ist es möglich, Dadá Farben zuzuordnen. Leider funktioniert dada nicht, es braucht drei oder 6 Buchstaben. Hier eine Auswahl anderer Farben:

farben

Persönlich finde ich alle gezeigten Farben scheusslich, ich neige zur Aussage, dass Dadá farblos ist!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

235. Offizium: Mathematik

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 235. Offizium zu Ehren der Mathematik.

In der Mathematik gibt es verschiedene Zahlensysteme, das Zehnersystem verwenden wir im täglichen Leben. Es gibt aber eine Menge anderer Systeme.

rechner

Im Hexadezimalsystem werden Zahlen in einem Stellenwertsystem zur Basis 16 dargestellt (Hexadezimal = griech. hexa „sechs“ und lat. decem „zehn“). In diesem System braucht es nicht nur die Zahlen 0 bis 9, sondern zusätzlich die Buchstaben a bis f.

Das Oktalsystem (von lateinisch octo ‚acht‘) ist ein Stellenwertsystem mit der Basis 8 und verwendet die Zahlen 0 bis 7.

Das Dualsystem (lat. dualis = zwei enthaltend) oder Binärsystem ist ein Zahlensystem, das zur Darstellung von Zahlen nur zwei verschiedene Ziffern (in der Regel 0 und 1) benutzt.

Jeder Taschenrecher auf einem Windows-, Linux- oder Mac-Rechner kann die verschiedenen Zahlensysteme umrechnen.

Der Hexadezimale Wert dada (nicht dadá) entspricht dem dezimalen Wert 56’026!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

234. Offizium: Adad

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 234. Offizium zu Ehren von Adad.

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Laut Wikipedia ist Adad (auch „Hadad“, semitisch „Hadda“, sumerisch „Iškur“, dIM) ist der mesopotamische Wettergott (Sturmgott), Sohn des Anu und Gatte der Ninhursanga oder der Šala. In der mesopotamischen Stadt Ninive ist ihm eines der historischen Tore in der Stadtmauer gewidmet.

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Es gibt verschiedene Theorien, warum für die bahnbrechende künstlerische und literarische Bewegung ausgerechnet das Wort Dadá verwendet wurde. Die Wikipedia schreibt dazu:

«George Grosz schrieb in seiner Autobiografie, dass der Schriftsteller Hugo Ball im Kreise einiger Künstler verschiedenster Sparten mit einem Federmesser in ein deutsch-französisches Wörterbuch stach und das Wort dada (französische Kindersprache für „Steckenpferd“) traf. Hiernach soll er dann den Dadaismus benannt haben. Dem ähnelt die Variante, dass Hugo Ball und Richard Huelsenbeck in einem deutsch-französischen Wörterbuch nach einem Namen für die damalige schweizerische Sängerin des Cabarets Voltaire „Madame le Roi“ suchten und auf das Wort „dada“ stiessen.»

Obige Mutmassungen entsprechen natürlich nicht der Wahrheit, sondern sind reine Phantasiegebilde. Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp wollten mit ihrer Bewegung oder Revolte gegen die Kunst einen Sturm der Entrüstung auslösen. Was lag näher, das Movement dem mesopotamischen Sturmgott Adad zu widmen und einfach die Reihenfolge der Buchstaben zu ändern?

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

233. Offizium: Zug (Verkehr 2)

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 233. Offizium zu Ehren des Zuges. In Offizium #217 deckten wir das Automobil ab, es ist nun höchste Zeit sich auf die Züge zu konzentrieren.

Zugegeben, die Liste könnte ergiebiger sein. Offensichtlich besteht noch wenig Zusammenhang zwischen Eisenbahnen und Dada. Deshalb fordern wir:

  1. Einige Züge haben Weltbedeutung erhalten, zum Beispiel der «Rasende Roland» von Venedig nach Stockholm oder die «Gudrun» von Hamburg nach Neapel. Beide hielten (nebst dem «Diplomat» und der «Lorelei») übrigens auch in Güllen!
    Forderung #1: Die SBB soll bitte einen «DADA» Express zwischen Zürich Stadelhofen und Hauptbahnhof ohne Zwischenhalt in Güllen in Betrieb nehmen.
  2.  Forderung #2: Die 27 Güterloks, welche kürzlich auf der der Gotthardachse Fahrverbot erhielten, sollen die Namen «DADA 1» bis «DADA 27» erhalten.
  3. Forderung #3: Die Anzeigetafeln der SBB an den Bahnhöfen sollen bewusst Verwirrung stiften. Ein Beispiel:

blog-61-e1349854023344

 

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

232. Offizium: Buchstaben

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 232. Offizium zu Ehren des Buchstabens.

Wir wissen, dass das Wort dada aus vier Buchstaben besteht. Wie viele mit dem Buchstaben d beginnende deutsche Wörter gibt es? Wordmine listet alle existierenden 82 Kombinationen auf (übrigens existieren 2’231 deutsche Wörter mit vier Buchstaben):

dada_4_buchstaben_2

Ist es Zufall, dass nebst Dada auch die Wörter Depp und Dumm vorkommen?

Ich habe einen Generator gebastelt, welcher jede Sekunde ein mit d beginnendes Wort mit 4 Buchstaben generiert. Hier geht es zum Dada-Generator. Natürlich werden auch Worte generiert, welche (noch) keinen Sinn machen:

dada_4_buchstaben_4

 

 

 

 

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

228. Offizium: Weihnachtsbaum

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 228. Offizium zu Ehren des Weihnachtsbaums. Zugegeben, Weihnacht ist noch in weiter Ferne. Das ist aber kein Grund, sich nicht schon heute mit dem Thema auseinander zu setzen. Als Kind empfand ich Christbäume als etwas Magisches, Beseelendes und Geheimnisvolles. Mich beeindruckten die glitzernden Kugeln, die langen Lametten, funkelnden Sterne und natürlich die Schokoladen am Baum. Das ist deutlich in der Fotografie des Familien Christbaums aus dem Jahre 1959 zu sehen:

weihnachtsbaum

Vor wenigen Tagen entdeckte ich in einem Hinterhof von Zagreb auch einen Weihnachtsbaum:

weihnachtsbaum_2

Ich vermute, der Christbaum wird jedes Jahr in die Stube gestellt und feierlich geschmückt. Die Kinder freuen sich sicher darauf! Die Zagreber Methode hat mehrere Vorteile: Der Baum ist echt und nicht eine billige Nachahmung aus Plastik. Es muss auch nicht jedes Jahr extra für Weihnachten ein Baum gefällt werden! Aufpassen muss man lediglich beim Anzünden der Kerzen. Es lohnt sich, die Weihnachtsbäume aufzubewahren!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

227. Offizium: Busbahnhof Osijek

Sehr geehrte Damen und Herren
Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 227. Offizium zu Ehren des Busbahnhofs von Osijek.

Osijek ist eine Provinzstadt mit 100’000 Einwohnern  im Osten von Kroatien, nahe der ungarischen und serbischen Grenze. Wir wollten von dort aus mit dem Bus nach Belgrad reisen. Balkanviator bietet 10 Busverbindungen pro Tag an, die Reise dauert rund 2.5 Stunden. Typisch schweizerisch standen wir eine halbe Stunde vor Abfahrt beim Busbahnhof.

Die Tafel zeigt die aktuelle Abfahrt an:

img_6111

Die gähnende Leere auf dem Bahnhof, kein Bus weit und breit:

img_6112
Das Fragen am (tatsächlich geöffneten) Informationsschalter gab nicht viel her ausser der Bemerkung „don’t know, other country. Osijek is Europe, Belgrad is Balkan‘. Schlussendlich erwischten wir zwei Stunden später  einen Bus von Sidexpress, mit einer Reisedauer von 4.5 Stunden und landeten tief in der Nacht glücklich in Belgrad.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

226. Offizium: Wider die Ernsthaftigkeit!

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 226. Offizium wider die Ernsthaftigkeit. Das Leben ist oft ernst, wir müssen dagegen ankämpfen und bewusst mehr Phantasie in unseren Alltag bringen. Denkt an die Worte von Novalis: «Mich dünkt der Traum eine Schutzwehr gegen die Regelmässigkeit und Gewöhnlichkeit des Lebens, eine freie Erholung der gebundenen Fantasie, wo sie alle Bilder des Lebens durcheinanderwirft, und die beständige Ernsthaftigkeit des erwachsenen Menschen durch ein fröhliches Kinderspiel unterbricht». Oder an das Zitat von Oscar Wilde: «Ernsthaftigkeit ist die Zuflucht derer, die nichts zu sagen haben»!

Übrigens zur Erinnerung: Oscar Wilde ist der Onkel von Arthur Cravan, der im Offizium #108 vorgestellt und mit einer ad hoc Performance geehrt wurde:

cravan

Zurück zum Thema wider die Ernsthaftigkeit. Ich fordere alle echten, unechten, versteckten sowie alle Pseudo- und Möchtegern-Dadaisten auf, mit weniger Ernsthaftigkeit im Alltag zu leben und dadaistisches Gedankengut in den Alltag zu schmuggeln und dies auch im Offizium zu dokumentieren. Wie könnte das geschehen? Hier einige Beispiele:

  1. Beim Kiosk statt Gauloises ohne Filter die Zigaretten DADA ohne Filter verlangen
  2. Bei Tchibo anrufen und drei Stück des neuen Schaumschlägers DADA bestellen
  3. Am SBB-Schalter ein Ticket nach DADA-Stadt verlangen
  4. Bei einem quengelnden Kind die zum Glück heilbare hypochondrische Krankheit Dadá diagnostizieren
  5. Schüler und Studierende auffordern, ausschliesslich dadaistische Arbeiten zu schreiben
  6. Überall in der Stadt dadaistische Schaukästen aufhängen (mehr dazu in einem späteren Offizium)
  7. In der nächsten Steuererklärung ein Einkommen von Fr. 0.- für dadaistische Arbeit zu deklarieren
  8. In der ganzen Stadt Post-it-Zettel mit dem Text Dadá kommt aufhängen
  9. und so weiter

Bitte dokumentiert und meldet die Aktionen! Die beste Idee wird prämiert und in einem eigenen Offizium vorgestellt.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

222. Offizium: Spam E-Mail

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 222. Offizium zu Ehren der Spam E-Mails. Spam bezeichnet E-Mails mit Werbeinhalt, die Empfängern unaufgefordert zugestellt werden. Ich erlaube mir, einige humorvolle, gar dadaistische  Spam E-Mail kommentarlos und in zufälliger Reihenfolge zu präsentieren. Diese erhielt ich in den letzten Wochen:

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

219. Offizium: das Ende der Welt

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 219. Offizium zu Ehren des Endes der Welt.

Wir liebten – und lieben es noch immer – über ein langes Wochenende oder in den Ferien nach Berlin zu fahren und die wunderbare Stadt zu erforschen. Eines Tages – das liegt doch schon einige Monate zurück – entdeckten wir per Zufall das Café «Ende der Welt».

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Erstaunlich war, dass das Lokal nur gerade einen Steinwurf vom Lehrter Bahnhof (dem heutigen Hauptbahnhof) entfernt in einem damals nicht erschlossenen Gebiet lag.  Die Fotos zeigen die Umgebung:

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Die Eisenbahnschiene beginnt im Nichts und endet im Nichts. So stelle ich mir das Ende der Welt vor! Vermutlich gibt es Unterschiede zum Ende von Raum und Zeit. Hinter diesem Ende existiert nicht einmal ein «Nichts» oder ein Schwarzes Loch, es gibt dort (noch) keine Zeit und keinen Raum. Ist die Situation beim Ende der Welt einfacher? Ist das Ende der Welt das Ende der Zivilisationsbauten? Der Beginn der Natur? Der nördlichste Punkt eines Kontinents? Der Beginn des Anfangs? Gibt es überhaupt ein Ende der Welt?

Die Aufnahmen entstanden übrigens im Februar 2015. Heute gibt es das Café «Ende der Welt» leider nicht mehr, dafür ein Lokal mit dem unaussprechlichen Namen«hygge».

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In der Umgebung sind unzählige Neubauten entstanden, die abgebildeten Schienen und Puffer wurden entfernt. An dieser Stelle entsteht in Berlin die neue Europacity. Bedeutet das, dass Europa das Ende der Welt ist?

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

217. Offizium: Automobil (Verkehr 1)

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 217. Offizium zu Ehren des Automobils. Wir sprachen über die Beziehungen von Dadá zu Briefmarken, Mode, Restaurants etc. Heute werfen wir einen kleinen Blick zurück auf 1916 und das Thema Automobil.

1916 wurden in Europa kaum noch Personenwagen hergestellt, wegen des Krieges waren Lastwagen und Flugzeugmotoren gefragt. Trotz der Wirren entstanden 1916 die Bayerischen Motoren Werke AG (BMW), welche damals ausschliesslich Flugzeuge herstellten. 1916 wurde in den USA auch die Jordan Motor Car Company gegründet, welche exklusive Personenautos baute, freche Werbeslogans erfand und Autos mit doppelsinnigen Namen wie Tomboy, Playboy oder Friendly Three auf den Markt brachte.

Aber – und das ist entscheidend – bereits 1907 entstand die Detroit Auto Dealers Association (DADA): «Founded in 1907 by a group of five Detroit-area auto dealers after they hosted the very first Detroit Auto Show in the same year, today, the DADA membership includes 185 new-vehicle dealers who own 217 dealerships-selling 39 different vehicle lines in 72 cities throughout the greater Detroit area.» Die URL der Detroit Auto Dealers Association lautet übrigens https://www.dada.org/

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

215. Offizium: das sogenannte Internet

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 215. Offizium zu Ehren des sogenannten Internets.

Gewisse kompliziertere Zusammenhänge sind für uns mühelos zu verstehen. Als erstes Beispiel erwähne ich die Schwerkraft, eine Entdeckung, welche den 23-jährigen Newton unsterblich machte. Als er im Garten seines Elternhauses unter einem Baum lag, erweckte ein herabfallender Apfel seine Neugier. Warum fällt der Apfel stets senkrecht nach unten, warum nicht zur Seite? Und warum sind Sonne und Mond oben und fallen nicht auf die Erde (Quelle)? Dieses Bild verstehen wir und können nachvollziehen, was die Schwerkraft ist.

Ein zweites Beispiel liefert uns Archimedes: Seine bekannteste Entdeckung, nämlich die des Auftriebs, macht er aufgrund seiner Freundschaft mit Hieron, welcher wissen wollte, ob eine gekaufte Krone wirklich aus reinem Gold war. Er bat Archimedes, den Goldgehalt der Krone zu überprüfen. Eines Nachmittags, als Archimedes gerade ein Bad nahm, bemerkte er plötzlich, dass das Badewasser über den Rand der Wanne schwappte. Archimedes erkannte, dass die aus der Badewanne geflossene Wassermenge dem Volumen seines Körpers entsprach. Archimedes lief daraufhin in Gedanken versunken und völlig nackt „Heureka“ (Ich hab’s!) rufend durch die Strassen von Syrakus (Quelle).

Doch wie sieht es aus mit dem Internet? Gibt es dafür auch eine simple Erklärung oder ein gutes Bild, wie es denn wirklich funktioniert?

Gibt es, Meret lieferte die Lösung:

IMG_5708

Das Kabel mit dem Kästchen am Ende (das Ganze sieht aus wie eine junge Anakonda) ist das Bild für das Internet!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

214. Offizium: unechte Dadaisten

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 214. Offizium zu Ehren der unechten Dadaisten.

Nebst den hier im Blog vorgestellten echten 165 Dadaisten gibt es leider auch falsche Dadaisten. Kürzlich stiess ich auf einer Forums-Seite auf dadamat:

unechter_dadaist

Meine Frage: Lassen sich Themen, wie «Aldi-Talk», «Schilddrüse» und «Telekom» in irgend einer Form mit einem Dadaisten verbinden? Wehren wir uns gegen unechte Dadaisten!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

211. Offizium: Mode

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 213. Offizium zu Ehren der Mode.

Was tragen heute modisch gekleidete Leute? Die Frage ist schnell beantwortet: Es braucht nur wenige Dinge:

  • Schnürschuhe DADA (im Moment läuft eine Aktion, die kosten nur Fr. 86.50). Wahrscheinlich nur für Herren geeignet.
  • Jeans DADA (im Moment wegen des günstigen Wechselkurses nur Fr. 29.58). Für Damen und Herren geeignet.
  • Lippenstift Yves Saint Laurent, Farbe DADA Rouge (eher teuer mit Fr. 35.90). Wahrscheinlich nur für Damen geeignet.
  • Hübscher Hoodie DADA (im Moment wegen des günstigen Wechselkurses nur Fr. 24.44). Für Damen und Herren geeignet.
  • Gefälschtes DADA Poloshirt (aus «Switzherland») für Fr. 17.51.
  • Natürlich müssen wir auch noch die DADA Kopfwasser und Cream erwähnen.

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Was ziehe ich am nächsten Dadá-Feiertag an? Schuhe, Jeans, Poloshirt und Hoodi der Marke DADA!

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

210. Offizium: Globalisierung

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 210. Offizium zu Ehren der Globalisierung.

Ich interessierte mich für die Frage, wie Dada weltweit wahrgenommen wird. Gibt es unterschiedliche Rezeptionen der Dada-Strömung zum Beispiel in Süd-Korea, England oder Burma? Wahrscheinlich schon, wie messe ich aber diese unterschiedliche Wahrnehmung? Eine pragmatische Lösung wäre das Vergleichen des Dada-Beitrags in den verschiedenen Sprachen der Wikipedia.  Ganz unten in der Mail habe ich die für den Dada-Artikel verfügbaren Sprachen aufgelistet (mit allen Links)! Eindrücklich, nicht? Man muss wissen, dass in der Wikipedia in der Regel die Artikel nicht einfach übersetzt, sondern von Freiwilligen neu geschrieben werden.

Schwierig wäre es allerdings, die 79 Artikel qualitativ zu vergleichen. Ich wählte eine andere Lösung: Wie wird in den verschiedenen Sprachen mit den Bildern in den Artikeln umgegangen?

Da gibt es etliche Artikel (siehe Link) mit nur gerade einem Bild, in der deutschen Wiki sind es 9, in der englischen 15 Bilder! Warum kommen so wenig Bilder vor im Deutschen Artikel?

Zur Information habe ich noch die Bilder der 19 Artikel zum Cabaret Voltaire angehängt.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

wiki_2

Languages

208. Offizium: Alter 2

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 208. Offizium, nochmals zu Ehren des Alters.

In Anlehnung an das Offizium 206 fragte ich mich, wie alt denn Dada eigentlich sei.  http://how-old.net gab mir die unverständliche Antwort, «couldn’t detect any faces». Das kann nicht stimmen, es ist deutlich ein Gesicht zu erkennen !

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Mangels Alternativen berechnete ich selber das Alter von Dada. Ich ging davon aus – was sicher nicht stimmt – dass Dada am 5. Februar 1916 um 20 Uhr geboren wurde. Wie viele Tage und Sekunden sind seither verstrichen? Hier die Lösung:

Das wahre Alter von Dadá

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

206. Offizium: Alter

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 206. Offizium zu Ehren des Alters.

Das Alter beschäftigt uns Menschen in jeder Lebenslage. Als Jugendliche ärgern wir uns, dass wir noch nicht Achtzehn sind und keinen Zutritt zu etlichen Veranstaltungen haben und noch nicht Autofahren dürfen. In der Lebensmitte schlagen wir uns mit der nie endenden Midlife-Crisis herum und hoffen, dass wir schnell älter und weiser werden. Im gesetzteren Lebensabschnitt bereitet uns die Endlichkeit des Lebens Sorge.

Das Alter ist wie ein Chamäleon mit vielen Facetten. Es gibt das amtliche Alter, so wie es im Pass oder AHV-Ausweis steht. An dieser Zahl lässt sich nichts rütteln oder ändern, unsere Geburt ist auf die Minute genau dokumentiert. Eine zweite Betrachtungsweise ist das Alter, wie wir es ganz persönlich wahrnehmen. Vielleicht sind wir 60, fühlen uns aber geistig vital und fit wie mit 40 (die körperlichen Alterserscheinungen wischen wir meist unter den Tisch). Der dritte Blickwinkel der Alterswahrnehmung ist, wie uns die Umgebung einschätzt. Jemand ist erst 40, wird aber von seinem Umfeld als knochig, verstaubt und stur wie ein 70-jähriger geschildert (oder wie ein altes Kind).

Wir dürfen in der heutigen Zeit den vierten Aspekt nicht vergessen! Wie alt schätzt uns der Computer ein? Auf der Internetplattform How-old.net lässt sich ein Bild hochladen, der Computer schätzt dann, wie alt die darauf abgebildeten Personen sind. Ich habe das legendäre Bild des 201. Offiziums (Dada-Treffen) hochgeladen und analysieren lassen, die Ergebnisse sind im Anhang dargestellt.

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Anna und Martin wurden wegen ihrer abgeschnittenen Gesichter auf dem Selfie nicht eingeschätzt. Darum lud ich ein zusätzliches neues Foto hoch.

Das Ergebnis war für mich niederschmetternd und entspricht ganz dem Klischee: Ein alter Mann mit seiner jungen Frau!! 35 Jahre Altersunterschied!

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Die Analyse des Hugo Ball Bischof Bildes ist nicht schlecht. Balls Geburtsjahr ist 1886, die Altersschätzung 32 Jahre (macht 1918, das Bild entstand aber schon 1916). Hugo Ball wirkt im Kostüm eben älter.

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald! 

PS: etwas Grosses tut sich in der Dada-Welt, leider kann ich noch keine Details verraten. Ihr müsst noch einige Tage warten…

204. Offizium: Information

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 204. Offizium zu Ehren der Information.

Das Wort Information (lateinisch: formen, bilden, unterrichten) bedeutet, dass Wissen von einem Sender zu einem Empfänger übermittelt wird. Dieser Vorgang kann in mündlicher, schriftlicher, elektronischer oder in irgendeiner anderen Form geschehen.

Wie können wir sicherstellen, dass das Wissen dem Empfänger bewusst wird und dass er es nicht vergisst? Eine Möglichkeit wäre, dass wir die Information dem Empfänger richtiggehend einhämmern. Oder noch besser: wir hämmern die Information fest ein.

Wie macht man das? Schaut euch einfach das angehängte Bild an!

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

203. Offizium: Google

Sehr geehrte Damen und Herren 

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 203. Offizium zu Ehren von Google.

 «Wann fährt der nächste Zug? In welches Hotel gehen wir? Hat das Restaurant Hornbach offen? Was gibt es für interessante Ausstellungen in Zürich?»

Wenn wir nicht weiterwissen, schauen wir in Google nach, der Begriff «googlen» kommt seit 2004 im Duden vor. Die Seite hat sich übrigens nicht viel verändert, hier ein Snapshot vom 12. Oktober 1999.

Weiss Google wirklich alles? Ich wollte das herausfinden. Das Ergebnis ist ernüchternd! Wie auf dem Screenshot im Anhang sichtbar ist, gab es 1916 gar keine Dada Bewegung! Google weiss: Dada hat gar nicht existiert. Handelt es sich bei Dada um eine Verschwörungstheorie? Ich versuche es herauszufinden und halte euch auf dem Laufenden. Freut euch solange am dadaistischen Google

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

202. Offizium: Sommer

Sehr geehrte Damen und Herren

 Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 202. Offizium zu Ehren des Sommers. Warum gibt es überhaupt einen Sommer (den wir vermutlich alle wegen der Sonne, der Leichtigkeit und der langen Tage sehr schätzen). Es mag sein, dass der Sommer mit dem Kreisen der Erde um die Sonne und der geneigten Erdachse zusammenhängt. Stimmt diese Vermutung, welche wir in der Primarschule gehört haben wirklich? Sind wird in der Lage, die Behauptung hier und jetzt sofort zu beweisen? Nein, sicher nicht!

Ich präsentiere eine Gegenthese, allerdings eine Verschwörungstheorie! Meine Behauptungen:

01 Es gibt nur einen Sommer, wenn jemand eine Taste drückt

02 Der Sommer dauert nur drei Minuten (und nicht drei Monate)

03 Aus technischen Gründen gibt es im Moment gar keinen Sommer!

Ich höre schon die Kritik von allen Seiten, die Behauptungen seien absurd, nicht ernst, ja sogar dadaistisch. Nein – sind sie nicht! Ich beweise euch meine Behauptungen: Schaut euch einfach das Bild an!

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Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

199. Offizium: Neu entdeckte Tierarten

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 199. Offizium zu Ehren von neu entdeckten Tierarten. Im Jahre 2015 entdeckten Forscher gegen 18’000 neue Tierarten! Dabei handelte es sich nicht nur um kleine Insekten, es wurden auch grössere Tiere entdeckt.

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Zum Beispiel Chelonoidis donfaustoi, eine Riesenschildkröte auf den Galapagos-Inseln, von welcher es nur gerade 2’500 Exemplare gibt.

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Ein weiteres Beispiel ist der Anden-Makibär (Bassaricyon neblina), eine Kreuzung zwischen einer Katze und einem grossäugigen Teddybären, er lebt in Kolumbien und Ecuador. Er wird bis zu zwei Kilogramm schwer. Bedroht wird er vor allem durch die Abholzung der Wälder.

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Diese farbige Prachtlibelle hat den klingenden Namen Umma gumma, benannt nach einem Album der britischen Rockband Pink Floyd. Der Entdecker scheint grosser Fan der legendären Pink Floyd zu sein.

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Dieser Anglerfisch Lasiognathus dinema lebt in der Tiefsee, er ist nur gerade 5cm gross. Ist er nicht süss?

Greater Mekong / Gracixalus lumarius dark Rowley

Der Frosch Gracixalus lumarius präsentiert sich in einer besonderen Kombination aus Rosa und Gelb – bei Nacht. Tagsüber verblasst ihr gelber Rücken zu einem stumpfen Braunton. Warum und wie der Frosch die Farbe ändert ist nicht bekannt.

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Kürzlich beobachtete ich auf unserer Terrasse in der Zürcher Altstadt auch eine – meiner Vermutung nach – neu entdeckte Tierart. Habt ihr ein solches Tier schon einmal gesehen?

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Leider sind die Fotos nicht so scharf, trotzdem kann man einige Details erkennen, meiner Ansicht nach handelt es sich um einen Vogel.

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Ich habe recherchiert, aber nicht viel Brauchbares im Netz gefunden. Allerdings entdeckte ich auf einem Werk von Hieronymus Bosch (dem Triptychon der Versuchung des Heiligen Antonius) ein ganz ähnliches Wesen, dessen Namen ich aber nicht herausfand. Ich vermute, bei meiner Beobachtung handelt es sich somit nicht um eine neue, sondern wiederentdeckte Tierart.

 

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

195. Offizium: Gustav der Banker

Sehr geehrte Damen und Herren 

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 195. Offizium zu Ehren von «Gustav dem Banker». Ich erlaube mir heute, seine Geschichte zu erzählen:

Am liebsten wäre Gustav Banker geworden, doch sein Vater war strikt dagegen. «Mein Sohn», sagte er zu ihm, «lerne einen anständigen Beruf, ich will mich nicht wegen dir schämen» und steckte ihn kurzerhand in eine Dadaisten-Lehre. Dort lernte er allerlei unnütze Dinge. Gustav war stolz auf einige seiner Lehrlingsarbeiten, zum Beispiel auf die Uhr, welche nach exakt 24 Stunden eine Zeit von 27 Stunden, 13 Minuten und 15 Sekunden zeigte oder auf den Bleistift, welcher beim Schreiben mit Hilfe von Säure das Blatt zerstörte. Seine Abschlussarbeit war ein Handy, mit welchem man weder SMS schreiben noch telefonieren konnte, einen Bildschirm besass es auch nicht. 

Nach der Lehre gründete Gustav seine eigene Firma «Bureaux gegen Ernsthaftigkeit und zur Erforschung unnützer und unbrauchbar Gegenstände». Wider Erwarten war seine Firma ein grosser Erfolg, er wurde überschwemmt mit Creditangeboten luscher Finanzfirmen, lukrativen Aufträgen und Heiratsangeboten reicher Damen. Er wurde sehr schnell reich!

Eines Tages unternahm Gustav einen Spaziergang bei herrlich sommerlich sonnigem Wetter. Plötzlich trat ein kleiner Mann auf ihn zu. «Gestatten», sagte dieser, «dass ich mich vorstelle? Mein Name ist Rumpelstilzchen, ich bin der Tantenonkel des legendären Rumpelstilzchens der Gebrüder Grimm.» Gustav war hocherfreut, eine solch berühmte Persönlichkeit kennen zu lernen. Rumpelstilzchen sagte zu Gustav, es wolle ihm etwas ganz Besonderes zeigen, welches Gustavs Zukunft entscheidend beeinflussen würde. «Aber nie und nimmer», fuhr Rumpelstilzchen fort, «darfst du laut meinen Namen nennen!» 

Rumpelstilzchen führte Gustav zur Brockenstube Tigel, dort gab es im Kellergeschoss eine kaum sichtbare Türe, welche in die Kanalisation der Stadt führte. Beide irrten lange durch muffige und düstere Kanäle, bis sie sich plötzlich im einem grossen unterirdischen Raum endeten. Zu Gustavs Erstaunen befand sich dort eine kleine Markthalle, in welcher viele Leute geschäftig hin und her eilten. Die Halle war angeschrieben mit «Warenhaus unnützer & unbrauchbarer Gegenstände». Gustav spazierte an den Marktständen vorbei und entdeckte neben eines nichtöffenbaren Kochtopfs und Trinkgläsern mit Löchern im Boden seine Uhr, seine erste Lehrlingsarbeit! Die Entdeckung erfüllte ihn mit Stolz. Überall an der Decke der Markthalle hingen Schilder «alle Waren gratis! Kredit wird nicht gewährt! Kreditkarten werden nicht akzeptiert!», die Leute beigten wie wild die unnützen Dinge in ihre Einkaufskörbe. Gustav war begeistert ob der Fülle der präsentierten unnützen Gegenstände. Vor lauter Herumschlendern hatte er aber seinen Begleiter Rumpelstilzchen aus den Augen verloren.

Ganz in einer Ecke der Markthalle entdeckte Gustav wieder Rumpelstilzchen, welches seine Uhr auseinanderschraubte. «Rumpelstilzchen», rief Gustav laut, «was machst du mit meiner Uhr?» Rumpelstilzchen drehte sich um und antwortete wütend, «du hast meinen Namen genannt, das bringt dir Unglück!». Es ‘stiess mit dem rechten Fuss vor Zorn so tief in die Erde, dass es bis an den Leib hineinfuhr, dann packte es in seiner Wut den linken Fuss mit beiden Händen, und riss sich selbst mitten entzwei’.

Gustav war entsetzt und erschrocken zugleich und eilte durch die vielen düsteren Gänge zurück zur Brockenstube Tigel. 

Seit diesem Tag ging es bergab mit seiner eigenen Firma «Bureaux gegen Ernsthaftigkeit und zur Erforschung unnützer und unbrauchbar Gegenstände». Die Kredite würden gekündet und die heiratswilligen Damen versetzen Gustav. Er war arm und bedürftig geworden und nagte am Hungertuch. Wie gross war seine Freude, als er eines Tages am Anschlagbrett der Migros den handgeschriebenen Zettel «Banker gesucht» entdeckte, sich bei der Bank bewarb und die Stelle auch kriegte.

Bank
Dank
Dana
Dada

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

191. Offizium: Schilder

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 191. Offizium zu Ehren der Schilder!

 Schon seit einiger Zeit fotografiere ich alte verrostete, vergammelte oder absurde Schilder und Hinweistafeln. Im Anhang präsentiere ich euch einige wenige. Beim Betrachten stellen sich gleich mehrere Fragen: Wer ist berechtigt, Schilder aufzustellen? Wer darf die Schilder wieder entfernen? Haben verrostete und nicht mehr lesbare Schilder auch Gültigkeit? Warum verrosten einige Tafeln schneller als andere? Wie verändern sich Schilder im Laufe der Zeit?

Wir kommen nun zum Schluss und stellen folgende Forderung:

Neue Schilder braucht das Land!

So geht es nicht weiter! Wir verrosten! Wir haben keine Ordnung mehr! Wir wollen ordentliche Schilder! Wehrt euch gegen vergammelte Schilder!

 

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

190. Offizium: Impressionen aus Rothesay

Sehr geehrte Damen und Herren

 Herzlich willkommen in der Welt von Dadá. Wir feiern heute das 190. Offizium zu Ehren der Brüder Poda und Pida. Sie wurden in Rothesay, dem Hauptort der Insel Bute in Schottland geboren. Über ihr Leben ist nicht viel bekannt. Bei unseren Ferien in Rothesay, einem ziemlich heruntergekommenen Touristenort, erfuhren wir aber ein interessantes Detail. Offenbar machten sich Poda und Pida auf die Suche des heiligen Grals und verschwanden dabei spurlos. Ein kurzer Abriss ihres Abenteuers:

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Die Brüder Poda (der Nick-Name stammt von seinem Lieblingsgericht Pommes)…

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…und Pida (von Pig) machten sich auf die Suche des heiligen Grals im mondänen schottischen Kurort Rothesay.

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… Sie gingen bei ihrer Suche analytisch und scharfsinnig vor und starteten zuerst eine Recherche im renommierten Büro «Action Research» in Downtown Rothesay. Schnell stiessen sie bei der Suche auf den Hinweis, der Gral müsse sich wahrscheinlich in einem Café befinden…

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… Sie entdeckten beim Streifzug durch Rothesay das legendäre Café «Ende der Welt in verblassend weisser Farbe». Zu ihrer grossen Enttäuschung fanden Sie dort keine Spuren des Grals, das Café war leer und verlassen…

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… Der Name des nächsten Cafés «Bay the Cafe» liess sie stutzen: Könnte der Schriftzug ein versteckter Hinweis auf den Gral sein? Weist das hochgestellte «the» nicht gegen den Himmel und zeigt den Weg zum Ziel?…

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… Die schnuckelige Einrichtung des Cafés machte ihre Hoffnungen zu Nichte. Der Gral passte nicht zu vergilbten Katzen, Hunden und Hasen…

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… Der Name des nächsten Cafés war noch eindeutiger. Hier musste der Gral zu finden sein!…

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… Wie die vielen Briefe zeigen, waren schon etliche Anfragen von anderen Suchenden eingetroffen und nie beantwortet worden. Auch in diesem Lokal war der Gral nicht zu finden!…

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… Die Brüder Pida und Poda verspürten ein menschliches Bedürfnis, welches…

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…… allerdings nicht so einfach zu befriedigen war wegen den vielen Verboten…

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… Endlich hatten Pida und Poda den entscheidenden zündenden Einfall! Der Gral musste sich in der Royal Bank of Scotland von Rothesay befinden! Wo denn sonst? In der besten Bank der Welt in einem Tresor!…

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… Tatsächlich, im einzigen Safe der ehrwürdigen Bank fanden Sie die legendäre biblische Bundeslade, welche als Urquell des Grals gilt! Erich von Däniken freut sich sicher über den Fund….

 … Seither sind die Brüder Poda und Pida spurlos verschollen, es gibt keine weiteren Hinweise und Spuren mehr über ihr Leben! Niemand weiss, wo sie sich befinden. Auch die Bundeslade ist seither verschwunden.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!

174. Offizium: Dadá London Invasion

Sehr geehrte Damen und Herren

Herzlich willkommen in der Welt von Dada. Wir feiern heute das 174. Offizium. Ich möchte auf drei kommende wichtige Ereignisse hinweisen:

 dada_london_invasion Am Samstag, 3. September findet im Horse Hospital in London um 6:30 Uhr AM die DADA London Invasion statt. Dieser Event of Disruptive Performance wird sicher spannend. Wer geht?

Details

 Save_the_date Am 28. Oktober am Abend feiere ich meinen 60. Geburtstag. Ihr seid alle dazu herzlich eingeladen! Details folgen!
 dada_fest DaDaFest is pleased to announce the dates for DaDaFest International 2016 at the Liverpool Philharmonic Hall! 18 November thru 3 December
Details
 national_gallery Ein mir bisher nicht bekannter Dadaist siniert in der Londoner National Gallery über das Werk The Rich Man being led to Hell von David Teniers (1647). Ich melde mich, wenn er aufwacht.

Ich wünsche wie immer einen schönen Dadá-Feiertag und bis bald!